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Hochwasserhilfe ist unsystematisch und improvisiert

19.01.2011

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Hochwasserhilfe ist unsystematisch und improvisiert

In Polen ist mal wieder Hochwasser. Keine Seltenheit. Der Umgang damit erinnert die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna heute allerdings an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Jedes Mal das gleiche Szenario, jedes Mal habe man das Gefühl, das hat man schon einmal erlebt. Hochwasser tritt in Polen jedes Jahr auf, und doch sind alle jedes Mal wieder überrascht und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, schreibt die Zeitung. Die Hilfe für die Hochwasseropfer wird dann improvisiert, zum Beispiel in Form von Not-Gesetzen, die im Eiltempo durch das Parlament gejagt werden.

Die Zeitung wirft den Politikern vor, dass bisher noch keiner auf die Idee gekommen ist, systematische Strategien zu entwickeln, mit denen die gefährdeten Gebiete geschützt werden können. Dazu gehört zum Beispiel ein Bauverbot auf Überschwemmungsgrund. Denn die dichte Bebauung auf Polder-Flächen ist das Kernproblem, darin sind sich die Fachleute einig. Nun spielen die Versicherer mit dem Gedanken, die Policen für neue Häuser im Überschwemmungsgebiet drastisch anzuheben. Denn sie sind vorsichtig geworden. Allein das letzte Hochwasser im vergangenen Jahr hat sie über 250 Millionen Euro gekostet. Wenn also die Regierung nicht fähig ist, eine vernünftige Regelung zu finden, hilft sich die Versicherungswirtschaft eben selbst. Sie versucht, die Hauseigentümer an der schmerzhaftesten Stelle zu packen: Beim Geld, schreibt Dziennik.

 

RZECZPOSPOLITA: Volksbefragung lässt Polen in Großbritannien zittern

Auf den britischen Inseln steht eine Volkszählung an – und davor haben viele Polen Angst. Das schreibt heute die Rzeczpospolita. Sie wollen die Listen nicht ausfüllen, denn dann könnte herauskommen, dass viele von ihnen schwarz arbeiten oder in beiden Ländern ein Einkommen haben. Die Oma zum Beispiel, die in Polen Rente bezieht, gleichzeitig aber in England putzen geht. Das darf natürlich keiner wissen und so passt sie offiziell nur auf die Kinder der Tochter auf – unentgeltlich. All diese kleinen Mogeleien würden nun auffliegen, sagt die Zeitung voraus.
Dabei hat die Volkszählung im Gesamten gesehen nur Vorteile für die Polen in Großbritannien. Im Moment geht man davon aus, dass etwa 550 000 von ihnen auf den Inseln leben. Auf Grundlage dieser Daten berechnet die britische Regierung dann die Gelder, die der Polonia im Land zustehen. Zum Beispiel, wie viele polnische Dolmetscher ein Krankenhaus zur Verfügung stellen muss oder wie viele Lehrer eingestellt werden müssen, um polnischen Kindern individuellen Englisch-Unterricht zu geben.

Das britische Statistikamt versucht die Polen zu beruhigen. So könnten zum Beispiel keine Einzelpersonen anhand der Daten ermittelt werden. Zudem werden die Daten nicht an andere Behörden weitergeleitet. Und wenn auch diese Beschwichtigungen nicht helfen sollten, will das Statistikamt zu einer letzten Möglichkeiten greifen: Jeder, der den Fragebogen nicht ausfüllt, muss 1000 Pfund Strafe zahlen, warnt die Rzeczpospolita.

 

GAZETA WYBORCZA: Polens Handballer in hervorragender Form

Mit kühlem Kopf und viel Herz – so haben es die polnischen Handballer in die zweite Runde der Weltmeisterschaft in Göteborg geschafft. Und die Gazeta Wyborcza ist  heute voll des Lobes über die Mannschaft. Ein Torkonzert sei es gewesen, was die Polen gestern in der zweiten Halbzeit gegen die Koreaner gezeigt haben. Die Mannschaft habe konzentriert, kreativ und schließlich erfolgreich gespielt. Wenn die Jungs einen ähnlichen Auftritt morgen gegen die Schweden zeigen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen, meint die Gazeta Wyborcza.

 

ele/adn