RZ: Europa trägt Verantwortung für KZ Auschwitz
Zum 66. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz Birkenau erwähnt die Zeitung Rzeczpospolita den deutschen Beitrag zur Erhaltung der Gedenkstätte. 60 Millionen Euro haben die Deutschen bereits zugesagt. Nun bemüht sich die Stiftung Auschwitz-Birkenau um weiter 60 Millionen, damit die Gedenkstätte langfristig finanziert werden kann. „Es geht um die Erhaltung des größten Friedhofs ohne Gräber“, schreibt die Rzeczpospolita. „Mehr als eine Million Menschen aus der ganzen Welt besuchen jährlich das ehemalige Konzentrationslager – das verpflichtet“, so das Blatt.
Die Gedenkstätte braucht das Geld dringend. Der Zustand ist schlecht. Besonders stark betroffen seien die Steinbaracken, die auf feuchtem Untergrund gebaut wurden und kein starkes Fundament haben, erklärt der Leiter des Museum Auschwitz-Birkenau Piotr Cywiński. Für eine umfassende Sanierung benötigt das Museum 100 Millionen Euro. Bislang ist Polen der größte Geldgeber, aus dem Ausland kommt recht wenig, beklagt sich Cywiński. Deswegen wurde die Stiftung Auschwitz-Birkenau gegründet, mit einer deutlichen Botschaft an alle EU Staaten: „Europa muss dafür sorgen, dass auch zukünftige Generationen die Lehren aus diesem Ort, aus der Geschichte ziehen können. In diesem Zusammenhang tragen wir alle in der EU Verantwortung“ betont Cywinski im Interview für die Rzeczpospolita.
GW: Rassistische Diskriminierungen gehören zum Alltag der Sinti und Roma in Europa
Sinti und Roma, die größte Minderheit in Europa leiden täglich unter Vorurteilen. Auch in Polen stoßt diese Minderheit auf Ablehnung, alarmiert die Gazeta Wyborcza. Der jüngste Fall ereignete sich in Poznań/Posen. Mehrere Restaurants und Diskotheken in der Stadt verweigern den dortigen Sinti und Roma den Eintritt. Restaurantbesitzer begründen ihre Entscheidung damit, dass Sinti und Roma sich oft Aggressiv benehmen würden, schreibt das Blatt. Nun sollen das polnische Innenministerium und die Helsinki-Stiftung für Menschenrechte die Situation der Sinti und Roma in Polen untersuchen.
Rassistische Diskriminierungen gehören zum Alltag der Sinti und Roma in Europa, sagt ein Mitbegründer der Roma-Vereinigung im Gespräch mit der Gazeta Wyborcza. In Italien betreibt die Regierung unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi rassistische Politik. Vor zwei Jahren wurde damit begonnen, von Sinti und Roma Fingerabdrücke zu nehmen - zur Verbrechensbekämpfung. In Frankreich werden Roma seit 2010 nach Rumänien abgeschoben. Rund 8000 Roma hat das Land, das durch seine Revolution einst die Ideale der Freiheit und Gleichheit hervorbrachte, in ihre Heimatländer Rumänien und Bulgarien ausgeflogen, warnt die Gazeta Wyborcza.
Autor: Joachim Ciecierski
Redaktion: Filip Zuchowski