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Seliger Business

31.01.2011

Dziennik/Gazeta Prawna: Seliger Business

Drei Monate vor der Seligsprechung von Johannes Paul II gehen in den preisgünstigeren Hotels die Plätze aus. Ebenso Flugtickets der Economy-Klasse. Wie die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna berichtet, wollen die Polen so sehr am 1. Mai auf dem St. Petrus-Platz in Rom sein, dass sie bereit sind für die Reise in die ewige Stadt das Dreifache des Standardpreises zu bezahlen. Laut bisherigen Prognosen werden wahrscheinlich 500 bis 700 000 Polen zu den Feierlichkeiten nach Rom kommen. Wenn sich diese Zahlen bestätigen,  dann werden sich die Polen die Seligsprechung von Johannes Paul II. insgesamt ca. 250 Millionen Euro kosten lassen.
 
Gazeta Wyborcza/Rzeczpospolita: Die PO hat Probleme

Die regierende Bürgerplattform (PO) hat Probleme. Darüber berichten heute die linksliberale Zeitung Gazeta Wyborcza und das konservative Blatt Rzeczpospolita. Laut der neuesten Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts TNS OBOP für die Gazeta Wyborcza ist die Popularität der Bürgerplattform innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 16 Prozentpunkte gefallen und beträgt nun 38 Prozent. Geht es indes nach einer Umfrage für die „Rzeczpospolita“, würden heute 45 Prozent der Wähler für die Tusk-Partei stimmen, also etwa 9 Prozent weniger, als vor zwei Wochen. So oder so, ein bedeutender Abstieg auf der Beliebtheitsskala. 
Gefragt nach den Ursachen des raschen Popularitätsverlustes nennen die Politiker der Bürgerplattform vor allem den russischen Bericht zur Smolensk- Katastrophe, der die polnische Regierung gedemütigt hat. Zweiter Grund seien die geplanten Änderungen im Rentensystem. Die meisten Polen verstünden die vorhergesehenen Reformen nicht und seien besorgt um ihre künftigen Renten. Das Rezept der Bürgerplattform für schwere Zeiten : Planung.  Obwohl die Parlamentswahlen erst im Herbst stattfinden, möchte die PO schon jetzt ihre Wahllisten fertigstellen. Dieser Schritt, so die Hoffnung von Premierminister Donald Tusk, wird die Partei vor den Wahlen von innen her stabilisieren, so die Gazeta Wyborcza.
 
Rzeczpospolita: Auf Polnisch lehren? Nicht in Österreich

Auf Polnisch lehren? Nicht in Österreich – so der Titel eines Artikels in der Rzeczpospolita, in dem es um die Diskrimination eines polnischen Vaters in Deutschland und Österreich geht. Wojciech Pomorski, ein in Hamburg wohnender Germanist kämpft seit acht Jahren darum, dass seine zwei Töchter  nicht den Kontakt zur polnischen Kultur verlieren. Die beiden Mädchen – die 13-jährige Justyna Maria und die 11-jährige Iwona Polonia wohnen in Österreich, wohin sie ihre Mutter 2003 entführt hatte. Der Oberste Gerichtshof in Österreich hat entschieden, dass die Mädchen kein Polnisch lernen müssen. Es gebe weder in Österreich noch in Deutschland Vorschriften, die das Elternteil, das das Betreuungsrecht hat – in diesem Fall die Mutter - zu einer bestimmten Bildungsform zwingt. Pomorski ist es auch nicht gelungen, einen Teil der Elternrechte zurückzuerhalten. Das Gericht hat der Mutter Glauben geschenkt, die erzählte, dass ihr Ex-Mann sie geschlagen hat und dass „der Polnischunterricht eine zu große Belastung für die Kinder darstellen würde“. Nun bereitet Pomorski eine Klage für den Menschengerichtshof in Straßburg vor.
 
Dziennik/Gazeta Prawna: Geld für polnische Youtube-Autoren

Die polnischen Autoren der populärsten Youtube-Filme werden bald mehr von ihrem Hobby haben, als nur Genugtuung.  Laut Dziennik/Gazeta Prawna hat Google - der Eigentümer von Youtube -  soeben ein Partnerprogramm in Polen gestartet. Damit können die besten Hobby-Filmemacher einen Teil der aus Werbung kommenden Gewinne für sich beanspruchen. Mit der Initiative möchte Google die Youtube-Künstler dazu anregen, noch mehr guten Inhalt zu liefern. Das Programm funktioniert schon seit zwei Jahren in den USA, in Großbritannien und über einem Dutzend anderer Länder. Der weltweit meistverdienende Youtube-Filmer ist der 22-jährige Amerikaner Shane Dawson. Er hat an der Publizierung seiner Sketche 315 000 Dollar verdient. Seine Filme wurden 432 Millionen Mal gesehen.

Autor: Adam de Nisau

Redaktion: Joachim Ciecierski