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Präsidentenberater verteidigt Weimarer Dreieck
09.02.2011
Gazeta Wyborcza: Präsidentenberater verteidigt Weimarer Dreieck
Inhaltsleer und ohne Ideen - die kritischen Stimmen zum Gipfeltreffes des Weimarer Dreiecks am Montag waren laut. Heute meldet sich in der Gazeta Wyborcza ein Berater des polnischen Präsidenten, Roman Kuzniar, zu Wort. Er verteidigt das Weimarer Dreieck gegen die Kritik. Das Gipfeltreffen sei nicht als Ort gedacht, an dem konkrete Entscheidungen getroffen werden. Wichtig seien klare Bekundungen der Staats- und Regierungschefs darüber, in welchen Bereichen die Zusammenarbeit vertieft werden soll. Und die habe es auf dem Treffen gegeben. Die Umsetzung erfolgt laut Kuzniar auf den unteren Ebenen, in der täglichen Zusammenarbeit zwischen Ministerien und regionalen Organisationen. Außerdem würde das Weimarer Dreieck verhindern, dass Polen, Deutschland und Frankreich in Fragen der internationalen Politik auseinender driften. Gerade die Idee, beim nächsten Gipfeltreffen den russischen Präsidenten Dimitrij Miedwiediew einzuladen, könnte der Beginn einer gemeinsamen Politik gegenüber Russland sein, so Roman Kuzniar in der Gazeta Wyborcza.
Rzeczpospolita: Mecklenburg-Vorpommern wird zur Neonazi-Bastion
Mit Sorge blickt die Rzeczpospolita heute hinter die deutsch-polnische Grenze. In Mecklenburg-Vorpommern gewinnen nämlich Neonazis immer mehr an Einfluss, so die Tageszeitung. Sie beschreibt den Fall des in der Nähe von Wismar gelegenen Dorfes Jamel. Dort stand noch bis vor kurzem ein Wegweiser zum 855 km entfernten Branau am Inn, dem Geburtsort Adolf Hitlers. Auch am Ortseingang wurde erst kürzlich ein Schild mit der Aufschrift „Jamel –Frei, Sozial, National“ von der Polizei entfernt. Laut Rzeczpospolita gehören solche Dinge in Jamel zur Tagesordnung. Denn das Dorf ist fest in der Hand der NPD. Zur Hochzeit eines örtlichen NPD-Funktionärs sei im vergangenen Jahr etwa die Creme-de-la-Creme der Partei angereist. Die Hochzeitsgesellschaft machte aus ihren politischen Überzeugungen keinen Hehl. Bei einem großen Lagerfeuer im Zentrum des Dorfes wurde überall die Schwarz-Weiß-Rotte Reichflagge gehisst. Jamel hat nur etwa 30 Einwohner, die jungen Menschen ziehen weg, das Dorf stirbt aus. Und damit steht es steht stellvertretend für viele ostdeutsche Gemeinden, in denen die NPD immer mehr Einfluss gewinnt. In großen Teilen der ehemaligen DDR sei nach der Wende keine wirkliche Zivilgesellschaft entstanden, wie der Politologe Klaus Schroeder in der Rzeczpospolita sagt. Viele Menschen seien wegen der Veränderungen in den letzten Jahrzehnten verwirrt und wütend. Deshalb stimmen sie für die NPD, so Schroeder. Die Rzeczpospolita erinnert daran, dass die NPD in den letzten Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern sieben Prozent aller Stimmen bekommen hat. Doch das wahre Potential der Partei, so schreibt die Zeitung besorgt, sei etwa doppelt so hoch.
Gazeta Wyborcza: Erstes Erotikmuseum Polens eröffnet
Warschaus Museumslandschaft kann sich über einen besonderen Neuzugang freuen. Denn hier wurde gestern das erste Erotikmuseum Polens eröffnet, wie die Gazeta Wyborcza schreibt. Wer rein will muss über 18 sein – für minderjährige ist die schlüpfrige Ausstellung nicht geeignet. Die Organisatoren betonen aber, dass ihr Museum kein billiger Sexshop sein soll. Vibratoren und Sexspielzeug wird es hier – im Gegensatz zu manchen anderen Erotikmuseen in Europa – nicht zu sehen geben. Das neue Museum solle zu einer kulturellen Institution werden, die sich ernsthaft mit erotischer Kunst beschäftig, zitiert die Gazeta Wyborcza den Direktor Dariusz Kedziora. Ein Großteil der 2000 Exponate stammt aus seiner Sammlung, die meisten hat er auf Reisen in Fernost eingekauft. Erotische Gemälde aus Japan, Phallusfiguren aus Indien und Statuen aus Südamerika, die Menschen beim Sex zeigen, gehören zur Ausstellung. Der Haken: Die meisten Exponate sind nur Kopien, Originale gibt es fast keine zu sehen. Das dürfte die meisten Museumsbesucher aber kaum stören, so die Gazeta Wyborcza in ihrer heutigen Ausgabe.
Autor: Filip Żuchowski
Redaktion: Elisabeth Lehmann