Gazeta Wyborcza: „Ich bin Schlesierin und ich bin Polin!“
Die Bewegung für die Autonomie Schlesiens sei eine „verdeckte deutsche Option“. Das sagte PiS –Chef Jaroslaw Kaczynski am Wochenende. Heute wimmelt es in den Medien von Kommentaren zu dieser Aussage. Die links-liberale Gazeta Wyborcza zitiert aus einem offenen Brief der Chefin der Partei PJN Joanna Kluzik-Rostkowska an Kaczynski. Kluzik-Rostkowska schreibt darin:
„Ich bin eine Schlesierin. Und ich bin eine Polin. Für Sie bin ich jedoch eine „verdeckte Deutsche“. Ihre Worte halte ich für empörend. Sie zeugen davon, dass sie die Spezifik meiner Heimatregion nicht verstehen. Die Geschichte Schlesiens war sehr kompliziert und schmerzhaft für die Einwohner dieser Gebiete. Ihre Aussagen zeugen nur von Ihrer Ignoranz und darüber, dass Sie sich immer noch nicht von Ihren Beziehungen zu Roman Giertych von der Liga Polnischer Familien gelöst haben“. (Zitatende)
Joanna Kluzik-Rostkowska war ehemals eine enge Mitarbeiterin Kaczynskis. Ende 2010 hat sie mit einigen anderen PiS-Abgeordneten die Partei PJN gegründet. Die Partei möchte als ausgewogener Mittelweg zwischen der liberalen Bürgerplattform PO und der konservativen PiS gelten. Laut neuesten Umfragen würde für die Partei ein Prozent der Wähler stimmen.
Dziennik/Gazeta Prawna: Emigranten schicken Milliarden
Die Arbeits-Emigranten schicken jährlich Milliarden nach Polen. Das erfahren wir aus der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Wie das Blatt berichtet, haben die im Ausland lebenden Polen ihren Familien im vergangenen Jahr 4,2 Milliarden Euro zugeschickt. Allein aus Deutschland fließen monatlich 100 Millionen Euro auf diesem Wege in die polnische Wirtschaft. Und in diesem Jahr, lesen wir weiter, öffnet Deutschland seinen Arbeitsmarkt und die Überweisungen könnten ein neues Rekordniveau erreichen. Seit 2004 haben die polnischen Arbeitsemigranten über 110 Milliarden Euro in die polnische Wirtschaft gepumpt. Rekordjahr war dabei 2007 mit einer Überweisungssumme von 5,2 Milliarden Euro.
Rzeczpospolita: Lukaschenko – einer der reichsten Menschen in Europa
Lukaschenko gehört zu den reichsten Menschen in Europa. Das berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita im Anschluss an die Veröffentlichungen von Wikileaks zu dem Kontostand des weißrussischen Staatspräsidenten. Vor der Präsidentschaftswahl im Dezember, erinnert Rzeczpospolita, hat Lukaschenko seine Einnahmen für 2009 auf etwa 20.000 Euro geschätzt. Das tatsächliche Vermögen des belarussischen Präsidenten beläuft sich aber in Wirklichkeit auf 8 bis 12 Milliarden Dollar. 9 Milliarden Dollar – diesen Kontostand nennt laut Wikileaks die amerikanische Botschaft in Belarus. Dabei, lesen wir weiter, handelt es sich um Geld, dass Lukaschenko entweder in bar oder in gut abgesicherten ausländischen Konten aufbewahrt. Auf die Frage von Journalisten zu den Wikileaks-Berichten antwortete der belarussische Präsident: „Wenn ihr das Geld findet, dann gebt mir 1 Prozent und die restlichen 99 Prozent könnt ihr nehmen. Frauen bekommen etwas mehr, Männer etwas weniger.“
Dziennik/Gazeta Prawna: Tanzbein schwingen, Geld verdienen
Der Markt der Tanzschulen in Polen lockt nun auch ausländische Investoren, berichtet die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Über 250 Millionen Euro jährlich ist dieser Markt inzwischen wert und wächst weiterhin. Das lockt auch Unternehmen aus dem Ausland. Inzwischen hat die deutsche Tanzschule Crea-Dance ihre erste Filiale in Polen eröffnet, ähnliche Pläne haben auch die berühmten amerikanischen Arthur Murray und FredAstaire Dance Studio. Die bekanntesten polnischen Tanzschulen versuchen in der Zwischenzeit mit eigenen Modekollektionen ihre Umsätze zu steigern, so Dziennik/Gazeta Prawna zu dem Tanzboom im Lande.
Autor: Adam de Nisau
Redaktion: Joachim Ciecierski