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Deutschland ist nicht mehr so attraktiv wie früher

19.04.2011

GW: Deutschland ist nicht mehr so attraktiv wie früher

In weniger als zwei Wochen öffnen Deutschland, Österreich und die Schweiz ihre Arbeitsmärkte für die neuen EU-Länder. Experten sind sich uneinig, wie viele Polen der Arbeit wegen ins Ausland auswandern werden, schreibt die Gazeta Wyborcza. Die Schätzungen gehen weit auseinander und liegen zwischen 100.000 und 400.000 Menschen. Mit einer Emigrationswelle sei aber nicht zu rechnen, meint das Blatt. Polen ist gut durch die Finanzkrise gekommen. Die Wirtschaft wächst und das Durchschnittsgehalt in Polen ist in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen, lesen wir weiter. In Polen gibt es inzwischen ähnlich gute Arbeitsbedingungen wie in Deutschland. Auch in Polen fehlen Fachkräfte, deswegen ist der Anreiz auszuwandern nicht so groß, wie noch vor sechs Jahren. Deswegen sollten sich die Deutschen keine Sorgen machen, dass die Polen ihnen die Arbeit wegschnappen, denn ein Leben in der Bundesrepublik ist für die Polen heute nicht mehr so erstrebenswert wie früher, schreibt die Gazeta Wyborcza.

DZIENNIK: Altes Europa

In den kommenden 50 Jahren erwarten Europa revolutionäre Veränderungen, kündigt die Tageszeitung Dziennik/ Gazeta Prawna an. So wird Deutschland zum Beispiel nicht mehr das Bevölkerungsreichste Land der Union sein. Die Führungsposition wird Großbritannien übernehmen, prognostiziert das Blatt. Auch Frankreich wird Deutschland überholen. Die neuen EU-Länder indes, unter anderem Polen, Bulgarien und Rumänien, müssen mit einem großen Bevölkerungsschwund rechnen.

Bis zum Jahr 2060 soll die Zahl der Bewohner Polens auf 31 Millionen zurückgehen. Das Land an der Weichsel wird bis zu diesem Zeitpunkt eine der ältesten Gesellschaften in Europa sein. Jeder dritte Pole wird dann über 60 sein, prognostiziert das Blatt.

Noch schlimmer soll die Situation in Bulgarien und Rumänien aussehen, wo die Bevölkerungszahl sogar um ein Viertel sinken soll. Mit einer ähnlichen Tendenz muss in Deutschland sowie in der Mittelmeer-Region gerechnet werden. Diese gravierenden Umgestaltungen werden alle Lebensbereiche beeinflussen. Am meisten wird aber von dem Wechsel der demographischen Struktur die europäische Wirtschaft betroffen sein. Der Bevölkerungsschwund kann eine Überlastung des sozialen Systems auf dem alten Kontinent mit sich bringen, warnen Experten in der Dziennik/ Gazeta Prawna.

Gazeta Wyborcza: Seehunde brauchen Ruhe

Die Gazeta Wyborcza belehrt ihre Leser darüber, wie man mit Seehunden umgehen sollte. Warum? Weil man viele dieser Tiere bei einem Spaziergang entlang der baltischen Küste treffen kann. Nur wenigen Polen ist das bewusst und auch diejenigen, die eine Kenntnis davon haben, wissen oft nicht, wie die Tiere zu behandeln sind. Viele begehen den Fehler, die am Strand weilenden Seehunde mit Wasser zu besprühen. Jeder vierte Pole würde das Tier ins Wasser bringen wollen, mit der Überzeugung, das Wesen auf diese Weise zu retten. Und jeder Dritte würde ganz nah an das Tier herangehen, um ein Bild zu machen.

Das sollte sich ändern, appellieren die Mitglieder der Umweltorganisation WWF. Diese seltene Tierart braucht vor allem, in Ruhe gelassen zu werden, erklären die Ökologen. Zwar ist die Anzahl der Seehunde neulich gestiegen, doch die Lebensbedingungen für sie sind noch lange nicht ideal. Daher hat die polnische Umweltorganisation WWF ein spezielles Programm entworfen, das darauf abzielt, optimale Existenzbedingungen für die Seehunde zu schaffen.

Autor: Joachim Ciecierski

Redaktion: Adam de Nisau