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Europäische Akzente in der polnischen Presse

06.05.2011

Gazeta Wyborcza: Polen und Schweden wollen enger zusammenarbeiten

Polen und Schweden haben gestern eine Deklaration über politische Zusammenarbeit unterschrieben, informiert Gazeta Wyborcza. Das Dokument wurde von den Außenministern Polens und Schwedens, Radoslaw Sikorski und Carl Bildt, in Warschau unterzeichnet. Anwesend waren im Präsidentenpalais auch der polnische Präsident Bronislaw Komorowski und der König Schwedens Karl Gustav XVI, der heute seinen offiziellen Besuch in Polen beendet. Komorowski betonte, dass die gute Zusammenarbeit beider Länder durch die Deklaration fortgesetzt wird. Nun möchten Polen und Schweden sich verstärkt für europäische Integration und die EU-Erweiterung einsetzten, informiert die neue Deklaration. Im Hinblick darauf, erinnert die Gazeta Wyborcza daran, dass beide Länder schon seit einigen Jahren in der Europäischen Union eng zusammenarbeiten. Dank dieser Kooperation wurde die Ostpartnerschaft zu einer der Prioritäten der EU. Polen und Schweden koordinieren auch ihre Politik gegenüber Weißrussland und arbeiten im Ostseegebiet zusammen. Als gemeinsames Ziel wird nun eine verstärkte Kooperation in den Bereichen Außenpolitik, Sicherheit und Verteidigung genannt. Die letzteren sind besonders wichtig, betont die Gazeta Wyborcza. Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik gehören zu den schwierigsten Prioritäten der im Mai beginnenden polnischen Ratspräsidentschaft, lesen wir im Blatt Gazeta Wyborcza.


Gazeta Wyborcza: Atrraktives Polen
Polen ist der attraktivste Investitionsstandort für deutsche Unternehmen unter allen mittelosteuropäischen Ländern. Das lesen wir in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Die deutsch-polnische Industrie- und Handelskammer hat 80 deutsche Firmen, die in Polen investiert haben, unter anderem danach gefragt, wie sie die Wirtschaftslage in Polen einschätzen und ob sie ihre Entscheidung, in Polen investiert zu haben, bereuen. Die Antworten waren sehr positiv, lesen wir im Blatt. 
95 Prozent der Befragten würden Polen wieder als Investitionsstandort wählen, wenn sie für ihre Anlagen erneuet ein Land suchen müssten. Hinter Polen platzieren sich die Slowakei und Tschechien. 50 Prozent der befragten deutschen Unternehmer schätzen die Wirtschaftslage in Polen als gut ein. Und was stört die deutschen Investoren bei ihren geschäftlichen Aktivitäten in Polen am meisten? Aus dem gestern veröffentlichten Bericht der deutsch-polnischen Industrie- und Handelskammer geht hervor, dass sich die Firmen vor allem über die unterentwickelte Transportinfrastruktur in Polen beschweren. Als Zweites nennen sie die umfangreiche Bürokratie und die fehlende Reform der öffentlichen Finanzen. Außerdem sollte Polen ihrer Meinung nach auch die europäische Währung einführen.
Diese Ergebnisse wurden vom polnischen Vize-Wirtschaftsminister Rafal Baniak positiv bewertet. Er sagte, dass sich der Stand der Infrastruktur in Polen systematisch verbessert. Zitat: "Polen ist eine riesige Baustelle und ich hoffe, in Kürze werden sich ausländische Investoren immer seltener über die schlechte Infrastruktur beklagen können", so Baniak. Er gab auch bekannt, dass Polen im Jahre 2015 darauf vorbereitet sein sollte, die europäische Währung einzuführen, informiert die Gazeta Wyborcza.

Dziennik Gazeta Prawna: Polen bieten den Briten Pizza an

Die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna widmet sich im Gegenzug den polnischen Investitionen im Ausland. Es geht um die der polnischen Emigranten. Sie haben eine Lücke auf dem britischen Markt entdeckt und bieten den Briten Pizza an. Dziennik Gazeta Prawna schreibt, dass Pizzerien zu den erfolgreichsten polnischen Unternehmen in Großbritannien gehören. Ein Beispiel ist die polnische Pizzeria-Kette  K2, die in Deutschland vier Standorte hat und in naher Zukunft weitere plant. Nicht nur für Pizza wollen die Polen im Ausland werben, sondern auch für polnische Speisen, z.B. für nalesniki, also für Pfannkuchen. Polnische Pfannkuchen-Restaurants bekommen immer wieder Anfragen, ihre Lizenzen in die USA zu verkaufen, lesen wir in der Zeitung Dziennik Gazeta Prawna.

Autorin: Kamila Lutostanska

Redaktion: Elisabeth Lehmann