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Wieso sind die Polen mit ihren Jobs unzufrieden?

17.05.2011

GAZETA WYBORCZA: Polen mit ihren Jobs unzufrieden

Der Pole mag seinen Job nicht – das geht aus Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Sedlaczek & Sedlaczek veröffentlicht hat und auf die sich die Tageszeitung Gazeta Wyborcza beruft. Jeder dritte Pole ist mit seinem Job unzufrieden, jeder Vierte mag seine Arbeit überhaupt nicht. Die Ergebnisse seien verblüffend, gibt der Psychologe Kazimierz Sedlaczek zu. Es würde bedeuten, dass viele Menschen sich auf dem modernen Arbeitsmarkt nicht zurecht finden. Es könnte aber auch sein, dass viele Polen unter ihren Erwartungen arbeiten, weil sie wissen, dass es schwierig wäre, eine bessere Stelle zu finden, so Sedlaczek.

Der Soziologe Bartosz Soczowka sieht noch einen anderen Grund für den Pessimismus unter den Arbeitnehmern. Die Krise hat das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer strapaziert. In viele Firmen wurden die Löhne gekürzt und der Aufgabenbereich zugleich vergrößert. Wie die Studie zeigt, möchte über die Hälfte der Angestellten in solchen Firmen, ihre Unternehmen verlassen, sobald sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert hat.

Da viele Polen ihren Job nicht mögen, sind sie vielleicht auch mit ihrem Chef unzufrieden. Nicht unbedingt, meint Gazeta Wyborcza. Über die Hälfte der Arbeitnehmer ist mit ihrem Vorgesetzten zufrieden. Am schlechtesten werden die Chefs im Administrations-Sektor sowie in staatlichen Unternehmen beurteilt. Da sind die Arbeiter auch am wenigsten mit dem Image der Firma zufrieden, so die Gazeta Wyborcza.

DZIENNIK: Die Krise dominiert den polnischen EU-Ratsvorsitz

Die Krise hat nicht nur das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Polen auf die Probe gestellt. Die schwierige Lage auf den Finanzmärkten werde auch die polnische EU-Ratspräsidentschaft sehr stark beeinträchtigen, schreibt die Tageszeitung Polska/The Times. In den kommenden Monaten werden sich europäische Politiker sehr stark mit der Lage der öffentlichen Finanzen in Griechenland und in Portugal beschäftigen. Donald Tusk habe da nicht viel zu sagen, meint das Blatt und beruft sich dabei auf Wirtschaftsexperten. Erstens gehöre Polen nicht der Euro-Zone an, zweitens sei es schon seit langem klar, dass die wichtigsten finanzielle Entscheidungen in der Union in Berlin und in Paris getroffen werden.

Nachdem der Chef des Nationalen Währungsfonds in New York verhaftet wurde, wird der Bankrott Griechenlands immer wahrscheinlicher, schreibt das Blatt. Dominik Strauss-Kahn vertrat die Meinung, dass man die finanzielle Hilfe für Athen verlängern soll. Nun sind seine politischen Gegner am Zug und die meinen, dass die Pleite Griechenlands unausweichlich sei, deshalb sollte sie so schnell wie möglich erfolgen. Der Bankrott und die darauffolgende Panik an den Börsen könnten also während der polnischen EU-Ratspräsidentschaft erfolgen. Unter solchen Umständen würden alle anderen Angelegenheiten, darunter auch die von Polen geförderte Ost-Partnerschaft, in den Hintergrund rücken.

POLSKA/THE TIMES: Steinbach in Polen 

Erika Steinbach taucht erneut in den polnischen Medien auf. Steinbach will Polen besuchen, berichtet die Tageszeitung Polska/The Times. Sie möchte sich unter anderem mit der Bürgermeisterin des Nordpolnischen Städtchens Rumia treffen, wo sie während des II. Weltkrieges zu Welt gekommen ist. Bürgermeisterin Elzbieta Rogala-Konczyc bestätigte, dass die Deutsche Botschaft habe schon bei ihr angerufen und gefragt habe, ob sie sich mit Frau Steinbach treffen würde. Die Antwort lautete: Erst nachdem Erika Steinbach den gefallenen polnischen Soldaten die letzte Ehre erwiesen hat, schreibt die Zeitung Polska/The Times.

Autor: Kuba Kukla