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Ein Meisterwerk kehrt nach Polen zurück

27.07.2011

GAZETA WZBORCZA: „Die Jüdin mit Orangen” wieder in Warschau

Eines der berühmtesten Bilder des polnischen Malers Aleksander Gierymski, das während des II. Weltkrieges aus Warschau geraubt wurde, kehrt in die polnische Hauptstadt zurück. Heute wird es vom polnischen Kulturminister Bodgan Zdrojewski der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gierymski schuf das Bild um das Jahr 1880. Der Künstler ahnte sofort, dass ihm ein Meisterwerk gelungen war. Nach einer Ausstellung in Wien schrieb der Maler an seine Freunde: “Die Jüdin ist eines der besten Bilder, das ich gemalt habe. Unglaublich plastisch und bunt”.

"Die Jüdin mit Orangen" ließen die Kunsträuber, die seit Kriegsbeginn im Auftrag Hitlers Polens Museen nach wertvollen Bildern durchkämmten, zuerst an der Wand hängen. Erst 1944 ist die „Jüdin mit den Orangen“ aus dem Warschauer Nationalmuseums verschwunden. Seitdem fehlte jeder Spur des Ölgemäldes. Im November letzten Jahres tauchte das Meisterwerk unerwartet in einem Auktionshaus in Buxtehude bei Hamburg wieder auf. Das Mindestgebot für das Bild wurde bei knappen 4,5 Tausend Euro angesetzt. Die Besitzerin hielt das Bild für eine Kopie.

Nachdem das Bild wieder aufgetaucht ist, haben polnische Experten mit Sicherheit festgestellt, dass es sich um das Original aus Warschau handelt. Sein Wert wird auf bis zu 500.000 Euro geschätzt. Das polnische Kulturministerium bat um Rechtshilfe, und nur einen Tag vor der Auktion stellte die Staatsanwaltschaft Stade das Kunstwerk sicher. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Kulturministerien in Warschau und Berlin kam das Gemälde letztendlich wieder in polnische Hände.

Gierymskis Meisterwerk befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Sofort nach der heutigen Präsentation wird es den Konservatoren übergeben.

 

POLSKA/THE TIMES: Verantwortlicher für die Vorbereitung des Smolensk-Fluges gefunden?  

Laut der Höchsten Kontrollkammer NIK ist der Chef der Kanzlei des polnischen Premierministers für die Vorbereitung und Durchführung des  Unglücksfluges nach Smolensk verantwortlich. Seit dem Flugzeugunglück bei Smolensk untersucht die Kontrollkammer die Vorbereitung der Flüge mit polnischen VIPs am Bord. Schon im ersten Teil des fast 300-Seiten langen Berichts wird Tomasz Arabski als Hauptverantwortlicher für die Organisation des fatalen Fluges bezeichnet, schreibt das Blatt. Die NIK beruft sich dabei auf ein Dokument, das sowohl vom polnischen Parlament als auch vom Senat, dem Premierminister und dem Präsidenten unterschrieben worden war. Dieses besagt, dass der Chef der Kanzlei des Premierministers für die Vorbereitung der Auslandsvisiten polnischer Politiker die Verantwortung übernimmt - auch im Bereich der Sicherheit.

Dem NIK-Bericht hat Tomasz Arabski 17 Einwände entgegengehalten. Nur einer davon wurde von der Höchsten Kontrollkammer berücksichtigt, so Polska/The Times.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Ein Billiggeschäft an jeder Ecke

Bis zum Jahresende sollen in Polen weiter 250 billige Lebensmittelgeschäfte entstehen, informiert die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Insgesamt werden somit in diesem Jahr in ganz Polen 400 neue Discounter eröffnet. Die meisten Discounter-Ketten kündigen einen stark erhöhtes Engagement auf dem polnischen Markt an. Wieso? Weil die Polen billig einkaufen wollen, antwortet das Blatt. Daniel Grabka, Vertreter der Netto-Kette sagt etwa, die Firma plane, jedes Jahr 50 neue Geschäfte zu eröffnen. Bislang waren es nur 30 pro Jahr. Auch Biedronka will bei dem Wettlauf nicht hinten anstehen. Die Kette will bis zum Jahr 2015 insgesamt 3000 Discounter in Polen besitzen. Um das Ziel zu erreichen, muss Biedronka jedes Jahr ca. 300 Geschäfte aufmachen. Somit wird fast jeden Tag ein neuer Biedronka-Discounter entstehen.

Die dynamische Entwicklung der Diskounter-Ketten ist eine gute Nachricht für polnische Kunden, die mit weiteren Preissenkungen rechnen können, schreibt das Blatt. Außerdem werden die Polen bald ein Billiggeschäft an jeder Ecke finden können. Das bedeutet, dass sie nicht mehr kilometerlange Ausflüge in das benachbarte Städtchen unternehmen müssen, um günstig einzukaufen.

Autor: Kuba Kukla

Redaktion: Filip Żuchowski