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Jede fünfte polnische Familie in Polen ist arm

02.08.2011

Rzeczpospolita: Jede fünfte polnische Familie in Polen ist arm

Jede fünfte polnische Familie in Polen ist arm, schreibt die konservative Rzeczpospolita und beruft sich auf das Hauptamt für Statistik. Laut einer Meinungsforschung leben mehr als zwei Millionen Polen mit einem Familieneinkommen von weniger als 1257 Zloty (350 Euro) unterhalb der Armutsgrenze. Laut der Zeitung ist es in den vergangenen zehn Jahren nicht gelungen, diese Zahl zu verringern.

Am prozentualen Anteil der von Armut gefährdeten Familien in den jeweiligen Woiwodschaften lässt sich die Teilung in Polen A und Polen B deutlich erkennen. Den höchsten Armutsanteil haben östliche und nordöstliche Regionen wie Ermland und Masuren, Heiligkreuz, Lubuskie und Podlachien. Dort leben zwischen neun und zehn Prozent unterhalb der gesetzlichen Armutsgrenze, schreibt die Rzeczpospolita.

 

Gazeta  Wyborcza: Ist Kritik am Warschauer Aufstand verboten?

Die Diskussion um den Twitter-Eintrag von Außenminister Sikorski, der den Warschauer Aufstand als „nationale Katastrophe“ bezeichnet hatte, nimmt die Gazeta Wyborcza zum Anlass für einen Kommentar.

Die Zeitung stellt die rhetorische Frage, ob Kritik am Warschauer Aufstand verboten sei. Der öffentliche Diskurs über den militärischen Sinn des Aufstandes sei vor Jahren schon mal weiter gewesen als heute. Selbst in der Volksrepublik sei eine offene Debatte in Gang gekommen. Aber im freien Polen diskutiert man seit einigen Jahren überhaupt nicht mehr darüber, lesen wir im Kommentar. Wir haben ein Museum gebaut, wir gehen dorthin mit Schulkindern, aber wir sind nicht in der Lage, über den Aufstand ehrlich zu diskutieren. Niemand stelle die Opfer und den Heroismus der Aufständischen in Frage, aber gerade das Ausmaß der Opfer und der Zerstörung in Warschau verbiete es, die Debatte einseitig zu führen, meint die Gazeta Wyborcza.

 

Wprost: Gerichtsverfahren ohne General Jaruzelski

Ein Gericht in Warschau hat am Montag den polnischen Ex-Präsidenten General Wojciech Jaruzelski aus gesundheitlichen Gründen dispensiert. Das Verfahren über die Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 findet somit ohne den Hauptakteur des damaligen Regimes statt, lesen wir in dem Wochenmagazin Wprost.

Jaruzelski hatte am 13. Dezember 1981 als Vorsitzender eines Militärrats das Kriegsrecht im damals sozialistischen Polen ausgerufen. Die Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) wurde für illegal erklärt, Hunderte von Bürgerrechtlern und antikommunistischen Gewerkschaftern wurden festgenommen oder interniert. Jaruzelski hatte das Kriegsrecht stets als das kleinere Übel angesichts einer sonst drohenden sowjetischen Militärintervention gerechtfertigt.

Mit dem Ausschluss Jaruzelskis aus dem seit September 2008 laufenden Verfahren ist die Zahl der ursprünglich neun Angeklagten auf drei geschrumpft. Derzeit müssen sich vor dem Gericht noch der heute 83 Jahre alte Ex-Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Stanislaw Kania, der damalige Verteidigungsminister Czeslaw Kiszczak und die einstige Staatsrats-Angehörige Eugenia Kempara vor Gericht verantworten, schreibt das Magazin Wprost.

jc