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Die Regierung zieht Bilanz

04.08.2011

POLITYKA: Vier Jahre in einer Tabelle

Kurz vor den anstehenden Parlamentswahlen im Herbst aktualisiert die Kanzlei des Premierministers ihre Internetseite, berichtet die Wochenzeitschrift Polityka in ihrer neuen Ausgabe. In einer neuen Sparte können die Internetnutzer sich informieren, inwiefern die Wahlversprechen von vor vier Jahren auch eingehalten wurden. Insgesamt finden wir dort 94 Versprechen, die Ministerpräsident Donald Tusk in seiner dreistündigen Ansprache bei der Amtsübernahme vorgestellt hatte. Laut den Autoren der Internetseite wurden bereits 47 Ziele erreicht. 30 befinden sich in der Realisierungsphase. 17 Versprechen konnte die Regierungspartei nicht einlösen. Jedes Thema wird von einem kurzen Kommentar begleitet. Nur ein Wahlversprechen hat keinen Begleittext. Es geht um die „Minimalisierung der politischen Einflüsse in den öffentlich-rechtlichen Medien”.

Die Bilanz der letzten vier Jahre wurde in Form einer Tabelle zusammengefasst. Der Inhalt der Tabelle ist sehr clever konzipiert worden, meint Polityka. Nirgendwo finden wir zwei Niederlagen untereinander. Auf den ersten Blick sehen die Internetnutzer also vor allem eingelöste Wahlversprechen, oder solche, die gerade erledigt werden. Ganz oben steht die Beschleunigung der Infrastrukturentwicklung sowie der Bau von Asphaltstraßen. Auf der vierten Position taucht die misslungene Modernisierung der Polnischen Bahn PKP auf (Schlimm!). Gleich daneben befindet sich aber die Information, dass die Regierung die Restrukturierung der Polnischen Bahn in Gang gesetzt hat (Uff, also doch nicht so schlimm!).

Jetzt müssen wir nur noch abwarten, bis die Opposition ihre eigene Zusammenstellung der vierjährigen Amtszeit der Regierung Tusk meistert, lautet das Fazit der Wochenzeitschrift Polityka.

 

POLITYKA: Der Präsident bestellt Schreibwaren 

Auch aus dem Präsidentenpalais gibt es Neuigkeiten, berichtet ebenfalls die Polityka. 1200 Kugelschreiber und 270 Federhalter hat die Kanzlei des Präsidenten in den letzten Tagen bestellt. Die eleganten Schreibwaren soll es in drei Varianten geben: geschmückt mit dem Faksimile der Unterschrift von Präsident Bronislaw Komorowski, dem seiner Gattin oder mit dem Logo des Präsidentenpalais. Diese Bestellung sei mit dem repräsentativen Charakter der Funktion des Staatsoberhauptes verbunden, deshalb muss es sich entweder um Federhalter der Marke Waterman oder Waldmann handeln, erklärt das Präsidentenpalais die Details der Bestellung.

Zum letzten Mal hatte die Kanzlei des polnischen Präsidenten eine Ausschreibung für Federhalter und Kugelschreiber Ende März 2010 vergeben. Damals wurden 145 Federhalter und 1400 Kugelschreiber bestellt. Die meisten mit dem Faksimile der Unterschrift von Präsident Lech Kaczynski.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Exerzitien immer populärer

Die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna  beschreibt heute einen neuen Urlaubstrend der Polen. Ägypten? Tunesien? Die Türkei? Oder vielleicht die polnische Küste? Nichts dergleichen. Die Polen stehen Schlange zum Ferien-Gebet und Exerzitien. Meditation und biblisches Finanzmarketing sind die heißesten Tipps, berichtet das Blatt. Im bekanntesten polnischen Walfahrtsort Częstochowa/Tschenstochau gibt es bereits keine freien Plätze für die Ferien-Exerzitien. Wo es Nachfrage gibt, gibt es auch Angebote. Über 50 verschiedene Urlaubsausflüge bietet die Gemeinde Domowy Kosciol an. Viele bereits mit dem Wort „ausverkauft” beschriftet. Es seien Exerzitien, die in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens helfen, zum Beispiel in der Ehe oder der Erziehung von Kindern, erklärt Krystyna Rzucidlo, Veranstalterin von Exerzitien.

Laut Priester Bogdan Bartold würden die Exerzitien vor allem von jüngeren Menschen besucht, die die geistliche Sphäre ihres Lebens vertiefen wollen. Sie machen dann den Priestern zu schaffen. Der Grund: nach den Exerzitien steigen auch die Ansprüche an die eigenen Pfarrer. Das sei aber ein Problem, das sie, die Geistlichen, nur freuen kann, so Priester Bartold im Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

 

Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Adam de Nisau