Warszawa/Warschau. Die Parteien der Regierungskoalition, PO und PSL, haben ihre aktuellen Wahlwerbespots vorgestellt. So ruft die regierende Bürgerplattform PO die Polen dazu auf, der aktuellen Koalition weitere vier Jahre im Amt zu ermöglichen. Am Ende des Spots tritt Premierminister Donald Tusk persönlich auf und gesteht Fehler ein: "Seit vier Jahren verändern wir Polen. Ich weiß, dass viele Dinge langsamer laufen, als wir wollten. Aber ich weiß auch, dass wir auf einem guten Weg sind."
Auch der Koalitionsparter, die Bauernpartei PSL, hat seinen Spot vorgestellt. Darin bewerben Vizepremier Waldemar Pawlak und seine Kollegen die PSL in melodischer Form.
Die PSL ist nicht die erste Partei, die versucht, Wähler singend zu überzeugen. Bereits der ehemalige Präsident Aleksander Kwasniewski hatte Ende der 90er Jahre mit seinem Ohrwurm "Ole, Olek" Wahlwerbung gemacht.
Nach Ansicht des Politologen Bartłomiej Biskup könnten dadurch durchaus neue Wähler angezogen werden. Wichtig sei die Massentauglichkeit der Lieder: "Pathetische Lieder, wie sie zum Beispiel die Partei ´Liga der polnischen Familien´ genutzt hat, werden schnell vergessen. Ich erinnere mich noch daran, weil ich mich dafür interessiert habe. Aber der durchschnittliche Wähler erinnert sich wohl eher noch an "Ole, Olek". Auch die Partei ´Selbstverteidigung´ hatte mal ein pathetisches Orchesterstück. Auch daran erinnern sich heute maximal die Fanatiker."
Der Wahlkampf der Oppositionspartei PiS beginnt offiziell am Wochenende. Bisher hat die Partei von Jaroslaw Kaczynski lediglich ihr Programm vorgestellt.
IAR/ele/JC