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PiS liegt vor allem bei jungen Wählern vorne

13.09.2011

RZECZPOSPOLITA: PiS liegt vor allem bei jungen Wählern vorne

Zwar liegt die regierende Bürgerplattform PO noch immer vorne in den Umfragen. Doch das gilt nicht für alle  Bevölkerungsgruppen. Unter den jungen Wählern zwischen 18 und 24 Jahren zeichnet sich nämlich eine überraschende Tendenz ab. So schreibt die Rzeczpospolita heute, dass gerade bei den jungen Polen die Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS führt. Das geht aus verschiedenen Umfragen hervor und überrascht selbst Experten. Denn vor vier Jahren waren es schließlich gerade die jungen Wähler, die in Scharen an die Urnen pilgerten und Donald Tusk zu einem Wahlsieg verhalfen. Doch heute ist alles anders. Die 18- bis 24-Jährigen können sich nicht mehr an die Regierungszeit der PiS erinnern. Sie waren zu jung, als der damalige Premierminister Jaroslaw Kaczynski Polen in die Isolation zu treiben drohte, schreibt die Zeitung.

Heute hingegen steht die PiS für eine Alternative zur PO, die sich in den vergangenen vier Jahren zu wenig um die Jugend gekümmert habe. Viele junge Polen sind arbeitslos, Kredite für Wohnungen sind hoch und die Familienpolitik im Land eine Katastrophe. Kaczynski hingegen verspricht seinen Wählern einen ehrlichen Staat, in dem jeder eine Perspektive haben soll. Dieses Wahlversprechen zieht. Beobachter befürchten zudem ein anderes Phänomen bei den Wahlen in diesem Jahr: Viele der jungen Leute werden zu Hause bleiben am Wahltag. Schließlich scheint klar zu sein, dass Tusk gewinnt. Das wirkt weniger motivierend als die Situation vor vier Jahren, als die Jungen als geschlossene Front auftraten, um einen erneuten Wahlsieg der PiS zu verhindern, schreibt die Rzeczpospolita.



DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Wohin mit den Milliarden aus dem Schiefergas?

Noch ist gar nicht sicher, ob die Schiefergasvorkommen in Polen überhaupt industriell genutzt werden können. Doch die polnischen Politiker machen sich schon einmal Gedanken, wie sie die Milliarden sinnvoll ausgegeben können. So schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna heute, dass die regierende Bürgerplattform PO erwägt, mit den Einnahmen das Rentensystem zu sichern. Gesetze gibt es bisher noch nicht und so können Politiker Gedankenspielen freien Lauf lassen. Die Oppositionspartei PiS will die Gewinne aus dem Schiefergas in einem Fonds anlegen, ganz nach dem norwegischen Modell also. Davon hält die PO wiederum gar nichts. Sie will lieber erst einmal einen Minister für die Schiefergas-Belange einsetzen. Doch solange die Gegner der Förderung nicht milde gestimmt sind, sind solche Gedankenspiele sowieso vergebens. Und wie viel Geld am Ende durch die Schiefergasförderung in den Staatshaushalt fließt, ist auch noch reine Spekulation, schreibt Dziennik.        



RZECZPOSPOLITA: Tusk will mitspielen bei Euro-Rettung

Wer mitreden will, muss aufdringlich sein. Nach dieser Devise geht Premierminister Donald Tusk seit neustem in der Euro-Frage vor. So hat er bei seinem Besuch in Brüssel ein Treffen von sieben Staaten organisiert, die zwar nicht in der Euro-Zone sind, aber ihr gerne beitreten würden. Eine löbliche Initiative, schreibt die Rzeczpospolita. Denn bis vor kurzem war Tusk der Meinung, Polen dürfe sich nicht einmischen in die aktuelle Krisenbewältigung. Das hat sich nun geändert. Die Länder, die den Euro einführen wollen, haben ein reges Interesse daran, dass die Währung stabil ist und müssen daher auch Entscheidungen mittreffen dürfen. Und so hält sich Tusk nicht länger mehr bescheiden im Hintergrund, sondern übernimmt die Führungsrolle innerhalb der Gruppe der Euro-Anwärter, lobt die Rzeczpospolita.

Autor: Elisabeth Lehmann
Redaktion: Joachim Ciecierski