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Übergewicht und Bluthochdruck werden zum Problem

14.09.2011

Rzeczpospolita: Übergewicht und Bluthochdruck werden zum Problem

Übergewicht und die damit verbundenen Folgen sind auch in Polen längst zum Problem geworden. Und in den nächsten Jahren könnte es noch schlimmer werden, schreibt heute die Tageszeitung Rzeczpospolita. Das Blatt beruft auf die Ergebnisse einer neuen Studie, bei der 2400 Polen ausgiebig untersucht wurden. Fazit: Viele Polen haben ein erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden oder an Diabetes zu erkranken. Mehr als ein Fünftel ist derzeit übergewichtig, 31,8 Prozent leiden an Bluthochdruck, schreibt die Rzeczpospolita. Und die Mediziner warnen: Wenn sich an den derzeitigen Ernährungs– und Bewegungstrends nichts ändert, werden die Zahlen in Zukunft steigen. In 25 Jahren könnten schon fast 33 Prozent der Polen übergewichtig sein und mehr als die Hälfte von ihnen unter Bluthochdruck leiden, betonen die Macher der Studie. Einen positiven Trend gibt es aber dennoch zu vermerken: Die Zahl der Raucher nimmt auch hierzulande langsam aber beständig ab, schreibt die Rzeczpospolita.

Dziennik Gazeta Prawna: Wahlversprechen für Studenten

Im Wahlkampf versprechen die Politiker ihren verschieden Wählergruppen oft das Blaue vom Himmel. Und bei diesen Wahlen liegt ihnen eine Gruppe besonders am Herzen, wie die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna berichtet.In Polen gibt es derzeit über 1,9 Millionen Studenten und etwa 100.000 Hochschullehrer. Eine Menge potentieller Wähler also, auf die keine Partei verzichten möchte – und kann. Und so überbieten sich die Politiker gegenseitig, wenn es darum geht, den Akademikern verlockende Wahlversprechen zu machen. Diese betreffen laut Dziennik vor allem das Finanzielle: Die regierende Bürgerplattform PO etwa verspricht den Studenten großzügigere Stipendien und den Professoren höhere Gehälter. Auch auf die Forderung nach mehr und billigeren Studentenwohnungen finden wir im Wahlprogramm der PO. Darüber hinaus sollen eigens eingesetzte Berater den Absolventen dabei helfen, leichter an ein Praktikum oder einen Job in angesehenen Unternehmen zu kommen, so Dziennik.

Die Partei Recht und Gerechtigkeit PiS will hingegen das bei vielen Studenten unbeliebte Bologna-System abschaffen und die alten, fünfjährigen Einheitsstudiengänge wieder einführen. Außerdem verspricht sie den Professoren eine spezielle Rente, ähnlich wie die, die z.B. Generäle und Richter erhalten. Die Linkspartei SLD wiederum kramt eine Idee aus der kommunistischen Mottenkiste hervor, so Dziennik: Ein Teil der Studienplätze sollte ausschließlich für Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen reserviert werden. Es unterliege keinem Zweifel, urteilt die Zeitung, dass nur die wenigsten dieser Wahlversprechen auch wirklich umgesetzt werden. Denn niemand wisse, woher man das Geld dafür nehmen könnte.

Rzeczpospolita: Höherer Mindestlohn gleich höhere Arbeitslosigkeit

Gestern hat die Regierung von Premierminister Donald Tusk entschieden: Ab dem nächsten Jahr wird der Mindestlohn in Polen um etwa acht Prozent erhöht und soll dann umgerechnet etwa 375 Euro betragen. Wahlpropaganda sei dies, und obendrein noch schädlich für die polnische Wirtschaft, urteilt die Rzeczpospolita. Einen schlechteren Zeitpunkt für die Erhöhung des Mindestlohns habe man kaum wählen können, so der Kommentator der Zeitung Piotr Gabryel. Die Weltwirtschaft stehe kurz vor einer zweiten großen Krise, und auch Polen bleibe von den Unruhen auf den globalen Märkten nicht verschont: Langsames Wirtschaftswachstum, höhere Arbeitslosigkeit, eine einbrechende Börse und eine schwächelnder Währung – das sind laut Gabryel die wichtigsten Probleme, mit denen Polen zurechtkommen muss. Und gerade in solch einer Situation sollte die Regierung eigentlich ihr Möglichstes tun, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu verringern.

Doch laut Gabryel erreicht sie mit einer Erhöhung des Mindestlohns genau das Gegenteil: Wenn die Arbeitskosten steigen, so der Kommentator, dann steigt auch die Arbeitslosigkeit. Die Unternehmen stellen einfach weniger neue Mitarbeiter ein, schreibt Piotr Gabryel in der heutigen Rzeczpospolita.

Autor: Filip Żuchowski

Redaktion: Adam de Nisau