Heute ist der Internationaler Tag des Kampfes um das Recht auf Abtreibung. Aus diesem Anlass protestieren Frauenaktivistinnen im Zentrum von Warschau. Sie fordern unter anderem die Einführung von Sexualkunde-Unterricht in polnischen Grundschulen sowie eine Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes, sagt die Sprecherin der Organisation “Ja für Frauen” Agnieszka Grzybek. Demnach sollte die Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich sein. In Ausnahmefällen sollte sie auch später zugelassen werden:
„Wir plädieren für die Möglichkeit einer Abtreibung bis zur 18. Schwangerschaftswoche, wenn die Schwangerschaft die Folge einer Vergewaltigung ist; bis zur 24. Woche, wenn der Embryo unheilbar krank ist und ohne Einschränkungen, falls die Schwangerschaft das Leben der Frau gefährdet“, so Agnieszka Grzybek.
Das Abtreibungsgesetz in Polen gehört zu den restriktivsten in Europa. In Polen war der Schwangerschaftsabbruch bis 1993 erlaubt. Seither ist er verboten und nur bei medizinischer Heilanzeige oder wenn die Schwangerschaft als Folge einer kriminellen Handlung entstanden ist, gestattet. Dies führt dazu, dass viele Frauen illegal abtreiben oder den Eingriff im Ausland durchführen lassen.
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