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Parteien starten in letzte Wahlkampfrunde

03.10.2011

Am letzten Wochenende vor den Parlamentswahlen haben alle Parteien noch einmal versucht, ihre Wähler zu mobilisieren. Der Chef der größten Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit PiS, Jaroslaw Kaczynski, rief die Polen dazu auf, nicht für die kleinen Parteien zu stimmen, denn damit unterstützten sie die aktuelle Regierung unter Premierminister Donald Tusk. Zudem appellierte es an den Nationalstolz der Polen:

"Die Polen müssen ein großes, stolzes Volk sein. Und heute stehen sie vor der Frage, ob sie diesen Weg beschreiten wollen oder nicht. Die Polen haben die Fähigkeit dazu, ein großes, stolzes Volk zu sein. Die Polen haben die Fähigkeiten zu mehr. Danke."

Vertreter der regierenden Bürgerplattform PO verteilen seit dem Morgen Flyer in ganz Warschau. Nach Ansicht von Sejmmarschall Grzegorz Schetyna sei das die letzte Gelegenheit, um noch Stimmen für Sonntag zu sammeln, denn der Wahlausgang sei in diesem Jahr sehr ungewiss:

"Wir müssen Geduld haben. In den letzten Tagen werden wir noch ein paar spektakuläre Dinge machen. Es ist in der Tat höchste Zeit dafür. Und wir müssen uns auch bewusst machen, dass der Abstand zwischen den Parteien durch die niedrige Wahlbeteiligung sehr gering sein wird und am Sonntag alles passieren kann."

Neben dem direkten Wahlkampf auf der Straße läuft seit dem Morgen ein Spot von Premierminister Donald Tusk im Radio. Darin heißt es:

"Wenn ihr in diesem Moment der Probe überlegt, wem ihr das Ruder anvertraut, dann bitte ich euch nur um eines: Verlangt die Wahrheit und dass die Politiker mit euch von Angesicht zu Angesicht reden. Sie sollen sich nicht hinter ihren Bodyguards und Parteikollegen verstecken, sondern vor euch stehen und konkret auf Fragen antworten. Darauf, wie sie Polen durch die Krise lenken wollen und welche Erfahrung sie damit haben. Ich sage euch das, so wie es ist, denn die Sache ist zu ernst, um Missverständnisse aufkommen zu lassen."

Laut aktuellen Umfragen liegt die PO mit 32 Prozent der Stimmen vor der PiS mit 29 Prozent. Chancen auf einen Einzug in den Sejm werden auch der Bauernpartei PSL, den Sozialdemokraten von der SLD und der Partei des PO-Abtrünnigen Janusz Palikot prognostiziert.

IAR/ele/JC