27. Todestag des Solidarnosc-Priesters Popieluszko
Warszawa/Warschau. Polen begeht heute und morgen den 27. Todestag des Solidarnosc-Priesters Jerzy Popiełuszko. Der 1984 durch den Sicherheitsdienst der Volksrepublik ermordete Geistliche, gilt in Polen als Symbolfigur des kirchlichen Widerstands gegen die einstigen kommunistischen Machthaber. Der Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz bezeichnete den Todestag als einen der traurigsten Tage in der Geschichte der Kirche des Landes: „Wir machen aus diesem Tag kein Jubiläum. Dieser Tag sollte uns daran erinnern wozu Hass gegenüber dem Glauben, der Kirche und gegenüber Menschen führen kann.“
Popieluszko wurde am 19. Oktober 1984 von Agenten des kommunistischen Geheimdienstes entführt und ermordet. Der Mord verstärkte den Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime und trug damit zum Fall des Kommunismus fünf Jahre später bei. Ein Gericht verurteilte 1985 die drei Täter zu Haftstrafen von 14 bis 25 Jahren. Die mutmaßlichen Auftraggeber wurden nie bestraft. Der legendäre Solidarnosc-Priester Jerzy Popieluszko wurde am 6. Juni 2010 seliggesprochen.
iar/jc