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Kaczynski-Büste sorgt für Zwist

27.10.2011

RZECZPOSPOLITA: Museen hoffen auf Stück vom Fußball-Kuchen

Die Fußball-Europameisterschaft nähert sich mit großen Schritten und nicht nur die Stadien und Flughäfen bereiten sich auf das Großereignis vor. Auch die Museen hoffen, ein Stück vom Fußball-Kuchen abzubekommen. So schreibt die Rzeczpospolita heute, dass vor allem in den Hauptstadtmuseen, die auf der Strecke von der Innenstadt bis zum Stadion liegen, große Pläne geschmiedet werden, um Touristen anzulocken. Das Warschauer Nationalmuseum zum Beispiel arbeitet mit Hochdruck daran, das berühmteste Gemälde Polens bis zum Anpfiff zu restaurieren. Die Schlacht bei Grunwald von Jan Matejko wird für umgerechnet rund 500 000 Euro wieder in Schuss gebracht. Vor einigen Tagen hat die zweite Etappe begonnen, die dem Bild seinen alten Glanz wieder verleihen soll.

Auch das Militärmuseum, das direkt daneben liegt, will den ausländischen Fans einiges bieten. Im Moment wird an einer Ausstellung über Sportler und Fußballmannschaften im Dienste der Polnischen Armee gebastelt.

Das noch recht junge Kopernikus-Zentrum liegt zwar nicht direkt an der Spaziermeile auf dem Weg zum Stadion, bietet aber einen wunderschönen Ausblick auf den neuen Sportpalast. Die Gebäude stehen sich quasi gegenüber auf beiden Seiten der Weichsel. Und diese Lage wollen die Kopernikus-Betreiber nutzen. Geplant sind natürlich Experimente, Versuchsanordnungen und Selbermach-Stationen, die sich mit dem Thema Fußball beschäftigen. Denn am Beispiel dieses Sports kann man wunderbar die Physik, aber auch die Biologie erklären, etwa wenn man beschreibt, was im Organismus eines Spielers vorgeht, wenn er 90 Minuten lang über den Platz rennt. Das Kopernikus-Zentrum will aber auch die Außenanlagen einbeziehen, um die Aussicht auf das Stadion optimal zu nutzen. Womit? Das wird im Moment noch nicht verraten, schreibt die Rzeczpospolita.


GAZETA WYBORCZA: Droht Polen eine Flut von Kaczynski-Denkmälern?

Der Streit um das Denkmal für den verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski droht wieder auszubrechen. Und zwar in Wolomin, einem Vorort von Warschau. Die Gazeta Wyborcza beleuchtet heute, worum es geht: Wolomin ist fest in der Hand der Partei Recht und Gerechtigkeit PiS, der auch Lech Kaczynski angehörte, bevor er Präsident wurde. Und so sind sich alle Stadtvertreter einig, dass vor dem Rathaus ein Denkmal Kaczynskis stehen muss. Das Denkmal gibt es auch schon. Es ist eine Granitsäule, auf dessen Spitze eine Bronzebüste des verstorbenen Präsidenten thront. Eigentlich, so schien es, war alles schon beschlossene Sache. Das Denkmal sollte am 11.11. eingeweiht werden.

Doch nun regt sich erster Protest. Denn die Stadtverwaltung hat vergessen, die Bürger zu fragen. Und unter denen gibt es einige, die von der Idee eines Kaczynski-Denkmals gar nicht überzeugt sind. Auf Facebook haben einige von ihnen innerhalb kürzester Zeit die Seite „Ich will kein Kaczynski-Denkmal in Wolomin“ gegründet. Und auch Petitionen an den Bürgermeister sind schon im Entstehen. Die Gegner drohen, notfalls gerichtlich gegen die Denkmalsenthüllung am 11.11. vorzugehen.

In der Stadtverwaltung hingegen kann man die ganze Aufregung nicht verstehen. Dort freut man sich viel mehr, dass man mit der Form, die für das erste Kaczynski-Denkmal angefertigt wurde, noch viele weitere Büsten herstellen kann. Damit könne man dann das ganze Land bestücken, schreibt die Gazeta Wyborcza.



RZECZPOSPOLITA: Magere Zeiten für polnische Straßenbaufirmen

Für die polnischen Straßenbaufirmen könnten schwere Zeiten anbrechen. Das schreibt die Rzeczpospolita heute in ihrem Wirtschaftsteil. In diesem und im kommenden Jahr sieht die Auftragslage noch sehr gut aus, haben viele Firmen durchblicken lassen. Zum einen sind die Auftragsbücher noch bis Anfang 2013 gefüllt. Außerdem erwarten die Firmen in der nächsten Zeit noch eine Ausschreibung für einen Abschnitt der Straße S8 in Warschau. Doch danach könnte es mau aussehen. Nach Schätzungen der Baufirmen werden die Ausschreibungen für die Jahre 2012 bis 2014 nur ein Viertel dessen betragen, was im Moment für den Straßenbau ausgegeben wird. Gründe dafür nennt die Zeitung nicht. Doch die Unternehmen bereiten sich auf die Flaute in ihrem eigenen Land vor und engagieren sich mehr und mehr im Ausland. Die Firma Polimex-Mosostal zum Beispiel konzentriert sich im Moment auf den norwegischen Markt und spekuliert auf weitere Aufträge in Rumänien. Auf diese Weise dürfte ein Großteil der polnischen Baufirmen die Flaute unbeschadet überstehen, schreibt die Rzeczpospolita.


Autor: Elisabeth Lehmann
Redaktion: Filip Zuchowski