Warszawa/Warschau. Noch immer sind Polizei und Staatsanwaltschaft mit der Aufklärung der gewaltsamen Ausschreitungen am Freitag in Warschau beschäftigt. Beim Historischen Marsch am polnischen Tag der Unabhängigkeit durch die Warschauer Innenstadt war es zu Prügeleien zwischen Linksextremen, Demonstranten und der Polizei gekommen. Die 210 festgenommenen Personen beschweren sich nun über körperliche und seelische Gewalt während der Untersuchungshaft. Unter ihnen auch knapp 100 deutsche Linksextreme.
Maciej Karczynski von der Polizei Warschau weist die Vorwürfe zurück. „Ich versichere Ihnen, dass alle Standards bei der Haft eingehalten wurden. Natürlich wenn jemand der Meinung ist, dass er geschlagen wurde, kann er das der Staatsanwaltschaft melden. Dabei ist aber aus meiner Erfahrung zu bedenken, dass die meisten Vorwürfe dieser Art im späteren Verfahren keine Bestätigung finden.“
Die Akten von 176 der verhafteten Personen wurden bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Gegen viele von ihnen wird wegen Sachbeschädigung, gegen manche auch wegen Verdachts auf Körperverletzung ermittelt. Bei den Ausschreitungen am Samstag waren 40 Polizisten verletzt worden, von denen 23 medizinisch versorgt werden mussten.
iar/hl