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Die Rohstofffirmen gewinnen, die Bürger verlieren

22.11.2011

Gazeta Wyborcza: Die Rohstofffirmen gewinnen, die Bürger verlieren

Polen gehört mit seinen Kohlevorkommen zu den rohstoffreichsten Ländern Europas. Und die Gewinne der polnischen Kohleindustrie steigen. Vor allem die starke Nachfrage aus China hat den Preis für Kohle in die Höhe getrieben von dem man nun profitiere. Der polnische Staatshaushalt jedoch kriege von den Gewinnen nichts zu sehen, denn die Steuereinnahmen steigen aufgrund der Gewinne nicht, erklärt Witold Gadomski in der Gazeta Wyborcza. Grund hierfür sei die Art und Weise, wie Rohstoffeinnahmen besteuert werden. Die Abgaben der Rohstoffindustrie richteten sich eben nicht nach den Gewinnen, die diese erzielt sondern nach den Förderkosten. Für den polnischen Steuerzahler sei dies ein Desaster, schreibt das Blatt. Erst haben die polnischen Bürger Infrastrukturmaßnahmen für die Kohleindustrie bezahlt, doch nun profitieren nur die Firmen von den Rekordgewinnen. Witold Gadominski fordert daher Ministerpräsident Donald Tusk auf die Rohstoffmilliarden zu nutzen, um Polen sicher durch die Finanzkrise zu manövrieren.

 

Rzeczpospolita Schnellzüge? Nicht hier!

Die heutige Rzeczpospolita berichtet über die Proteste mehrerer Gemeinden gegen den Ausbau des polnischen Schienennetzes. Das für 2014 geplante Bauvorhaben, gegen das sich die Bürger wehren, soll die Städte Warschau, Poznan und Lodz verbinden. Die jetzigen Fahrzeiten sollen auf der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse um die Hälfte verkürzt werden. Doch die Geschwindigkeit hat ihren Preis. Mit bis zu 350 Km/h kann nur gefahren werden, wenn die Schienen ohne enge Kurven verlegt sind. Man könne daher nicht auf die Wünsche aller Anwohner eingehen und ihre Dörfer weitläufig umfahren, erklärt das Betreiber-Konsortium. Doch die Anwohner wollen nicht nachgeben. Protestierende kündigten an, sie werden die Bauarbeiten blockieren, wenn man die Streckenführung nicht doch noch ändert.

 

Dziennik/Gazeta Prawna: Polen bewaffnen sich

Immer mehr Polen machen einen Waffenschein und kaufen sich eine Pistole oder ein Gewehr. Auch die Anzahl der Verbrechen, die mit den registrierten Waffen begangen worden sind stiegen, dies meldet heute die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Im Jahr 2008, besaßen 134 tausend Polen einen Waffenschein. Bis 2010 erhöhte sich ihre Zahl um fast 10 Prozent. Die Anzahl der registrierten Waffen stieg zwischen 2008 und 2010 um 14 tausend. Damit sind in Polen mehr als 450 tausend registrierte Waffen im Besitz von Privatpersonen. In 631 Fällen nutzten die Besitzer ihre Waffe für Verbrechen, das sind 110 Verbrechen mehr, als noch 2008, meldet das Blatt Dziennik/ Gazeta Prawna.

Autor: Malte Hildebrand
Redaktion: Joachim Ciecierski