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Merkel plädiert für mehr Mitspracherecht Polens bei Euro-Fragen

02.12.2011

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Regierungserklärung für mehr Offenheit der europäischen Strukturen plädiert. Auch Polen müsse in wichtige Entscheidungen zum Euro eingebunden werden, sagte Merkel im Bundestag:

"Auch die Euro-Gruppe muss offen bleiben für jeden, der mitmachen will. Danken wir zum Beispiel Polen, das immer wieder deutlich gemacht hat, auch wenn wir den Euro noch nicht haben, dann wollen wir an dieser Stelle trotzdem mehr Verpflichtungen eingehen. Polen zum Beispiel ist auch Mitglied des Euro-Plus-Paktes und hat jetzt in Gesprächen, die wir geführt haben, wieder deutlich gemacht, dass es sich ganz genau auf diesen Weg der Stabilitätsunion hinbewegen will."

Mit diesen Maßnahmen will Merkel die Wirtschafts- und Währungsunion stärken. Zugleich bereitete sie die Europäer auf einen zähen Kampf gegen den Zerfall der Euro-Zone vor.

Auch der polnische Premierminister Donald Tusk appellierte wiederholt an die Euro-Staaten, gegen den Zerfall des europäischen Wirtschaftsraumes zu kämpfen. Auch wenn Polen nicht Teil der Währungsunion ist, sei es doch angewiesen auf einen stabilen europäischen  Markt, so Tusk:

"Wir Polen sehen unseren Optimismus, ja gar Enthusiasmus, durchaus im realen internationalen Kontext. So, wie wir uns gefreut haben, die grüne Insel des Wachstums in Europa zu sein, verstehen wir nun, dass auch eine Insel nie von den Schwierigkeiten der anderen abgegrenzt ist. Deshalb wird es keine gesunde polnische Wirtschaft und sichere Finanzen geben, ohne eine gesunde Wirtschaft und sichere Finanzen in Europa."


Im Zuge seiner Rede vor Vertretern der Unternehmer-Organisation Business Europe kündigte Tusk zudem an, dass das polnische Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr über vier Prozent wachsen werde. In ersten Schätzungen war die Regierung von 2,5 Prozent ausgegangen.

IAR/ele/adn