RZECZPOSPOLITA: Polnische Spezialisten gesucht
Deutsche Firmen bemühen sich um polnische Arbeiter, berichtet die Tageszeitung Rzczpospolita. Jenseits der Oder gibt es immer mehr gut bezahlte Stellen, meint das Blatt. Die relativ niedrige Arbeitslosigkeit in Deutschland könnte daher eine gute Chance für viele Polen sein. Geldprämien, Sprachkurse – deutsche Firmen versuchen somit die meist gebrauchten Spezialisten, Ingenieure und Informatiker aber auch Elektriker oder Tischler, zu gewinnen. Nach einem Bericht des Bundesarbeitsamtes sind seit dem 1. Mai 2011, als der deutsche Arbeitsmarkt für die Osteuropäer geöffnet wurde, ca. 26 Tausend polnische Arbeiter auf der Arbeitssuche nach Deutschland gefahren. Andere Statistiken sprechen von 77 Tausend Polen, die in den letzten Monaten das Land verlassen haben und in Deutschland nach Arbeit suchen. Wie denn auch sei, die nächste große Emigrationswelle, die manche Spezialisten vorhergesehen haben, gab es bislang nicht.
Der Unterschied in den Löhnen in Polen und in Deutschland sei nicht mehr so groß wie einst. Außerdem sind die am meisten verzweifelten schon früher ausgewandert, sagt Janusz Dziewit, Chef einer Personalberatungsfirma. Den Deutschen fehle es aber an qualifizierten Arbeitern: Elektrikern, Schweißern, Mechanikern oder Tischlern. Deshalb sind deutsche Firmen im Stande, die Löhne zu erhöhen, meint Artur Ragan von einer Arbeitsvermittlungsfirma. Es kommt vor, dass einem Elektriker 10 Euro pro Stunde angeboten werden, und dazu 40 Euro Extra für jeden durchgearbeiteten Tag, schreibt Rzeczpospolita.
Auch was die Sprachkenntnisse angeht, sind deutsche Arbeitgeber kompromissbereit. Im Falle von Informatikern und Ingenieuren reichen oft gute Englischkenntnisse aus, so die Rzeczpospolita über die Suche nach polnischen Arbeitnehmern in Deutschland.
RZECZPOSPOLITA: Das Blatt hat sich gewendet
Die guten Chancen für polnische Arbeiter auf dem deutschen Arbeitsmarkt greift auch der Publizist der Tageszeitung Rzeczpospolita, Wojciech Romanski auf. Als vor einigen Jahren ungefähr eine Million von nicht selten gut ausgebildeten Polen nach Großbritannien und Irland emigriert sind, hat Deutschland seinen Arbeitsmarkt vor den Bürgern der neuen EU-Staaten geschützt. Aber schon vor der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes am 1. Mai des vergangenen Jahres haben viele deutsche Unternehmer mit Hoffnung auf Polen und andere Oststaaten geschaut. Man habe optimistisch eine halbe Million Arbeiter aus Polen und anderen neuen EU-Ländern erwartet. Sie kamen aber nicht, schreibt Romanski. Polens westlicher Nachbar habe gezeigt, dass der Schutz des eigenen Arbeitsmarktes für ihn am wichtigsten sei, so dass die potenziellen Arbeitnehmer einen Bogen um Deutschland gemacht haben um in anderen Ländern nach ihrem Glück zu suchen.
Nun habe sich das Blatt gewendet, schreibt Romanski. Die Deutschen blockieren ihren Arbeitsmarkt nicht mehr. Im Gegenteil – sie locken ausländische Arbeiter mit gut bezahlten Stellen. Die hohe Arbeitslosigkeit in Polen könnte dazu beitragen, dass die deutschen Bemühungen großenteils gelingen werden. Die Experten sind sich aber sicher: ein zweite große Emigrationswelle werde es nicht geben, so der Publizist Wojciech Romanski in der Tageszeitung Rzeczpospolita.
GAZETA WYBORCZA: WOŚP hat zum 20. Mal gespielt!
In jeder polnischen Tageszeitung taucht heute eine Zusammenfassung des gestrigen Finales der Wohltätigkeitsaktion WOSP auf. Das Große Orchester der Weihnachtlichen Hilfe, wie der Name der Veranstaltung lautet, hat gestern bereits zum 20. Mal gespielt. Dem Ideengeber und WOSP-Chef Jurek Owsiak ist es erneut gelungen, die Polen zu mobilisieren um Geld zu spenden, schreibt Gazeta Wyborcza. Bei dem diesjährigen Finale wurden Geldspenden für Frühgeborene und für Schwangere Frauen mit Zuckerkrankheit gesammelt. 120 Tausend Freiwillige haben in diesem Jahr bei der Veranstaltung geholfen. Das Geld wurde nicht nur auf Polens Straßen sondern auch im Internet gesammelt. Bis zur Mitternacht hatte die Wohltätigkeitsorganisation schon über 40 Millionen Zloty auf ihrem Konto, so Gazeta Wyborcza.
Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Joachim Ciecierski