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Die Europäer lieben Ausverkaufsaktionen

20.01.2012

POLITYKA: Was der Kunde liebt, wird dem Händler zum Verhängnis

„Sale”, „Wyprzedaż”, „Ausverkauf” - das Wort elektrisiert die Kunden auf dem gesamten Kontinent, schreibt die Wochenzeitschrift Polityka in der aktuellen Ausgabe. Was die Kunden lieben, kann einer großen Handelskette aber zum Verhängnis werden. Denn viele Käufer, die eine preisreduzierte Ware für einen höheren Preis gekauft haben, ärgern sich nun über die Ausverkaufsaktionen. Immer mehr Handelsketten haben deshalb Angst, dass der Ausverkauf für sie zu einer Falle werden könnte. Zu Recht, meint Polityka. Die Händler selbst sind schuld daran, dass der Kunde nicht mehr versteht, was er eigentlich unter dem Schlagwort „normaler Preis” erwarten soll. Mehr noch, immer mehr Kunden wollen eine Ware für den normalen Preis nicht kaufen und warten auf eine Preisreduzierung. Laut einer neuen Studie erwarte fast die Hälfte der polnischen Kunden, dass man schon vor Weihnachten reduzierte Ware in den Geschäften kaufen kann.

In Europa wünschten sich 65% der Kunden vorangezogene Ausverkaufsaktionen. Ein Beispiel liefern hier die USA, wo der Ausverkauf schon nach Thanksgiving, also Anfang Dezember, beginnt, informiert Polityka. Jede amerikanische Handelskette wählt sich den ihre Meinung nach besten Termin aus, doch alle locken die Kunden dann an, wenn der Einkaufswahn seinen Höhepunkt erreicht – vor Weihnachten. Europäische Handelsketten beginnen mit dem Ausverkauft jedoch viel später - wenn die große Einkaufswelle eigentlich vorbei ist. In Großbritannien gibt es zum Beispiel erst am 27. Dezember den so genannten Boxing Day, an dem der Winterschlussverkauf beginnt.

Europäische Firmen erkennen langsam, dass zwei große Ausverkaufsaktionen im Jahr auch ihre Schattenseiten haben. Die Ketten, die sich während eines Ausverkaufs der größten Beliebtheit erfreuen, haben in den üblichen 10 Monaten große Probleme. Die Kunden wollen dort die Ware für einen Normalpreis nicht kaufen und warten auf eine Reduzierung. Logisch, wenn man die gleiche Ware für einen halben Preis bekommen kann. Besonders in Krisenzeiten. Viele Händler haben also im Moment ein harte Nuss zu knacken, meint das Magazin Polityka.


DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Warschau rechnet auf Unterstützung aus Rom 

Einen neuen Trend in der polnischen Außenpolitik beschreibt parallel zum Italienbesuch des polnischen Premierministers die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Polen sucht nach neuen Alliierten auf der europäischen Arena und kritisiert immer lauter Berlin und Paris, meint das Blatt. Die Regierung in Warschau kündigte an, dass Polen die Fiskal-Union nicht unterschreiben werde, wenn polnische Politiker aus den Beratungen der Eurostaaten ausgeschlossen werden. Der in Brüssel im Dezember letzten Jahres beschlossene Euro-Vertrag sieht vor, dass sich an den Gipfeltreffen der Eurostaaten Vertreter des Internationalen Währungsfonds beteiligen können, dessen Chef ein Amerikaner oder ein Chinese sein kann. Wieso sollte es an dem Diskussionstisch also keinen Platz für polnische Politiker geben, fragt Warschau. Paris lehnt jedoch die polnische Argumentation strikt ab. Der Polnische Premierminister zählt daher auf die Unterstützung aus Rom, schreibt das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.


POLSKA/THE TIMES: Gute Stadien garantieren noch kein gelungenes Sportereignis 

Ungefähr ein halbes Jahr bleibt bis zum Auftaktspiel der Fußball-EM in Polen und der Ukraine. Bis dahin werden wohl jeden Tag neue Informationen und Kommentare zu dem Sportereignis in der polnischen Presse auftauchen.

In der Tageszeitung Polska/The Times kommt der ehemalige Radfahrer und Direktor der Tour de Pologne, Czesław Lang zu Wort. Seiner Meinung nach, seien die neue Stadien zu wenig, um ein gutes Spektakel zu bieten. Die Radlegende weiß was sie sagt: sein Radrennen „Tour de Pologne“ wurde erneut zum besten Sportereignis des Jahres gewählt. Er wisse nicht, ob die kommende Fußball-EM eine nationale Begeisterung für den Fußball auslösen wird. Der polnische Fußball sei provinziell, meint der Sportler. Wenn sich die Einstellung zum Fußball in Polen verbessern solle, müssten zuerst die Sportfunktionäre und die Fußballer verstehen, was Professionalismus bedeute. Eine Meisterschaft zu organisieren sei heute zu wenig. Man müsse die Sportfans begeistern, man müsse eine Alternative für ganze Familien finden. Der Fußball hat ein enormes Potenzial. Die Fußballfunktionäre und die Sportler müssten aber bisschen Demut zeigen und mehr Achtung für die Fans haben, so Czeslaw Lang über die kommende EM.

Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Joachim Ciecierski