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Polen spricht sich für Kosovo aus

27.02.2008

Polen erkennt die frühere serbische Provinz Kosovo als unabhängigen Staat an. Einen entsprechenden Beschluss fasste die polnische Regierung am Dienstag in Warschau. Dieser sei Ausdruck der Solidarität mit den anderen EU-Staaten. Die Unabhängigkeit des Kosovos stelle aber keinen Präzedenzfall für andere separatistische Tendenzen dar, sagte Außenminister Radoslaw Sikorski.

Der polnische Präsident Lech Kaczynski will trotz Bedenken die Entscheidung respektieren. Die Kosovo-Anerkennung werde allerdings Polens Bild unter den Slawen auf dem Balkan nicht verbessern, sagte Kaczynski.

Ähnlicher Meinung ist auch der ehemalige Geheimdienstkoordinator Zbigniew Wassermann. Er sieht in der Entscheidung Polens einen Fehler. „Wir konnten diese Situation dazu ausnutzen, um unsere Solidarität mit Serbien zu beweisen. Wir konnten die Rolle eines Anwalts spielen. Doch Polen hat zu schnell reagiert. Jetzt befinden wir uns in der Gruppe von Ländern die auf Serbien schlecht zu sprechen sind.“   

Experten befürchten, dass die Unabhängigkeit des Kosovos die Abspaltungstendenzen in Georgien, Moldawien oder in der Ukraine fördern könnte.

dpa/iar/jc