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21.10.2008

Dziennik: Buzek zum Chef des Europaparlamentes?

Polen wird um den Posten des Präsidenten des Europaparlamentes kämpfen, schreibt die Zeitung Dziennik. Die regierende Bürgerplattform werde danach streben, zumindest zwei wichtige Funktionen in den Strukturen der europäischen Institutionen zu übernehmen. Es sei höchste Zeit, dass ein wichtiges und einflussreiches Amt von einem Politiker übernommen werde, der aus den neuen Mitgliedsländern komme, kommentiert die Pläne seiner Partei der Bürgerplattformabgeordnete Krzysztof Lisek. Die Entscheidung über die Stellenbesetzung wird erst im nächsten Jahr fallen, doch schon jetzt stehen die Kandidaturen fest. Für den Posten des Präsidenten des Europaparlamentes wurde Expremier Jerzy Buzek vorgeschlagen. Janusz Lewandowski will sich, mit Unterstützung seiner Partei, um die Funktion des Kommissars in einem der Wirtschaftsressorts bewerben. Jerzy Buzek beschäftigt sich derzeit mit der Erarbeitung eines Klimaschutzpakets und der Lösungen von Energieproblemen.  „Er gewinnt immer mehr Anerkennung für seine bisher geleistete Arbeit auf diesem Gebiet. Buzek ist eine der führenden Persönlichkeiten im Europäischen Parlament“, sagt über den Kandidaten Mikołaj Dowgielewicz, Chef des Amtes für die Europäische Integration. Ob die Pläne der Partei von Premierminister Donald Tusk in Erfüllung gehen werden, wird sich im Juni 2009 zeigen.

Rzeczpospolita: Polnische Konjunktur gegen Finanzkrise resistent


Die Zeitung Rzeczpospolita widmet ihre Titelseite dem neulich immer wiederkehrenden Thema der Wirtschaftskrise. „Wann wird es wieder besser sein?“, fragt das Blatt und präsentiert die Meinung mehrerer angesehener Wirtschaftsexperten. Die Weltkrise werde der polnischen Konjunktur nicht beträchtlich schaden können – lautet die Hauptthese. Das Wirtschaftstempo werde in den nächsten zwei Jahren, nach Expertenmeinung, 2,5 bis 4% betragen. Doch nicht alle Wirtschaftsspezialisten sind sich in ihren Prognosen einig. Janusz Jankowiak vom Polnischen Wirtschaftsrat erwartet, dass erst im Jahr 2014 die Zeiten der Prosperität und des allgemeinen Wohlstands zurückkehren würden. Einige der Universitätsprofessoren sprechen von einem möglichen 5% Wachstum in den nächsten Jahren. Einig sind sie sich allerdings darin, dass Polen mehr oder weniger von einer Weltrezession verschont bleibe, im Gegensatz zu Westeuropa. In Polen wird weiterhin mit einem großen Konsum gerechnet. Wenn noch seitens der Regierenden die Bereitschaft zu Reformen da wäre, kann die wirtschaftliche Krise gut überstanden werden. Man müsse aber sofort handeln – den Arbeitsmarkt liberalisieren, die Vorschriften des Arbeitsrechts lockern und das System der sozialen Versicherung neu entwerfen, so die Meinungen der Wirtschaftsexperten.

Rzeczpospolita: Deutsche Soldaten auf der Halbinsel Hel exhumiert


In der Zeitung Rzeczpospolita erscheint auch ein Artikel über das erstaunliche Schicksal eines deutschen Soldatenfriedhofs in Pommern. Die investigativen Journalisten der Zeitung kamen auf die Spur einer Baufirma, die auf der polnischen Halbinsel Hel eine Siedlung bauen wollte, obwohl auf dem erworbenen Grundstück deutsche Soldaten begraben sind. Die Tatsache, dass dort die Erde mehrere Hunderte Leichen deutscher Kriegsgefallenen verbirgt sei angeblich seit einem Jahr bekannt gewesen, sagt der Zeitung Anna Dębek von der Stiftung „Erinnerung“. Die Exhumierung der Leichen wird heute beginnen. Anschließend werden die Verstorbenen in einem der Massengräber der deutschen Soldaten in Polen beerdigt, informiert Rzezczpospolita. Das Bauunternehmen soll darüber nichts gewusst haben. Ob der Ort selbst zu einer Gedenkstätte der Verstorbenen wird? Nein, antwortet der Zeitung Mieczyslaw Kotlowski von der Danziger Stadtverwaltung. „Ein Ort, aus dem Leichen exhumiert worden sind kann muss aber nicht geehrt werden. Man kann so etwas beantragen. Die Stadtverwaltung entscheidet dann, ob und wie einem solchen Ort gedenkt werden kann“, so der Kommentar des Beamten.