Dziennik: Der Kaczynski-Komplex
Kritische Worte über Premierminister Tusk zum ersten Jahrestag seiner Regierung in der Zeitung Dziennik. „Als Donald Tusk danach strebte, die Macht in Polen zu ergreifen, hat er ein kluges Programm zur Modernisierung des Landes entworfen. Ein zugleich realistisches und sympathisches Projekt. Doch dann, als er Premierminister wurde, hat er sich von diesem Programm verabschiedet. Tusk fühlte sich vom Anfang an in seiner Rolle des Regierungschefs unsicher. So hat er sich entschieden, die Rolle des Opponenten vom Präsident Kaczynski zu spielen. Er hat sich entschieden einen Krieg gegen das Staatsoberhaupt zu spielen und verlor somit seine Kraft. Dabei hat er es gar nicht nötig. Er hat die Brüder Kaczynski besiegt, so hätte er nach vorne schauen sollen, vorwärtskommen und sich so von seinem möglichen Kaczynski- Komplex befreien können. Schade, dass die ständige Bekämpfung der oppositionellen Gruppierung Recht und Gerechtigkeit zu so einem wichtigen Ziel für Tusk wurde.“ Diesen Kommentar schreibt in Dziennik Chefredakteur Robert Krasowski.
Rzeczpospolita: Die Polen bleiben lange gesund
Die Zeitung Rzeczpospolita bringt erfreuliche Statistiken zum Thema der Lebensdauer und der Gesundheit der Polen. Es stellt sich heraus, dass die Slawen an der Weichsel um einige Jahre länger leben, als viele ihrer Nachbarn im Mitteleuropa. Eines um fast 10 Jahre längeren Lebens als die Bewohner der baltischen Republiken können sich die Polen erfreuen. Zwar noch einige Jahre länger leben die Tschechen und Slowaken. Doch was die Lebensqualität angeht, da erreichen die Polen Platz Eins. Sie werden unter anderem später krank als ihre südlichen Nachbarn. Und noch eine erfreuliche Nachricht zu diesem Thema meldet die Rzeczpospolita. Besser als die Polen leben…die Polinnen. Sie bleiben länger gesund und haben durchschnittlich 7 Jahre mehr als die Herren zu genießen. Zwar ist die Lebensdauer in den westlichen Ländern noch länger, doch unter den ehemaligen Ostblockstaaten sind die Polen die Sieger.
Gazeta Wyborcza: Langes Leben aber kein gutes
Erfreulich, dass die Polen gut leben, doch beunruhigend, wie sie leben, wenn sie das fortgeschrittene Alter erreichen. „Polen ist kein Land für alte Menschen“ – schreibt Gazeta Wyborcza, die eine Publikationsreihe zum Thema „Umgang der Polen mit dem Alter“ beginnt. Die Polen fühlen sich ziemlich schell alt, und zwar schon mit 60 Jahren. Sie fühlen sich auch in dem katholischen Land diskriminiert. Sie klagen in die Pubs oder Discotheken nicht reingelassen, oft nicht höflich genug bedient zu werden. Die Mehrheit der Polen vertritt die Meinung, dass alte Menschen sich nicht die Haare färben sollten und dass es nicht angemessen ist, wenn sich ältere Damen und Herren in der Öffentlichkeit küssen. Was die Frauen besonders empört ist die Stellungnahme der Polen zu der Beziehungsproblematik. Die meisten halten es für unangemessen, wenn sich eine Frau über 50 einen jüngeren Lebenspartner sucht. Gazeta Wyborcza unternimmt nun den Versuch, diese Stereotypen zu ändern.
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