Dziennik: Radek Sikorski optimistisch über die Zukunft der EU - Politik
Außenminister Radoslaw Sikorski enthüllt die Pläne der polnischen Diplomatie für das Neujahr. Unabhängig davon, ob Präsident Kaczynski den Lissabon- Vertrag unterzeichnen werde oder nicht, die EU werde alles schaffen, findet Sikorski. Diese Töne seien neu in der Haltung der polnischen Regierung, schreibt Dziennik. Bisher bestand nämlich der polnische Premierminister darauf, dass der Vertrag möglichst schnell vom Staatsoberhaupt Kaczynski unterschrieben werden solle. Die Verzögerung der Ratifizierung des Vertrags durch Polen sei keine Gefahr für die Zukunft des Dokuments, findet heute der Chef des Außenressorts. „Was die Frage der schnellen Anerkennung des Lissabonner- Vertrags anbelangt, so darf man Polen keine Vorwürfe machen. Ich erinnere daran, dass das letzte Projekt der europäischen Verfassung von Frankreich und Holland abgelehnt wurde. Auch Deutschland hat es bisher nicht geschafft, das Abkommen anzuerkennen. Und dennoch sollen wir daran arbeiten, das Abkommen zu unterzeichnen. Nicht weil es günstige Vorschriften für Polen enthält, sondern weil es in Polen so laut um den Vertrag wurde. So dass es nun eine Frage der Glaubwürdigkeit Polens ist. Sollte jedoch der Vertrag zum Beispiel in dem irischen Referendum abgelehnt werden, dann geschieht nichts weiter Schlimmeres. Der Nizza Vertrag ist eine gute Grundlage für die Union. Andere Instrumente zum Betreiben der EU – Politik könnten dann neu erarbeitet werden.“ Zitiert die Worte von Radek Sikorski die Zeitung Dziennik.
Dziennik: Wird Sikorski neuer NATO Chef?
Auch die Montagsausgabe der Zeitung Dziennik widmet der Person des polnischen Diplomatiechefs viel Platz. Dies im Zusammenhang mit den letzten Meldung des Magazins „The Economist“ über die Kandidatur von Radek Sikorski für den Posten des NATO Chefs. Sikorski sei der beste Vorschlag, er werde die besten Chancen haben, schreib vergangenen Samstag die britische Zeitschrift, nachdem vor einigen Wochen auch der „Spiegel“ ähnliche Spekulationen veröffentlichte. Warum gerade Sikorski? Weil diese Funktion von einem Politiker des „schweren Gewichtes“, einem der die neuen Mitgliedsländer repräsentiere übernommen werden solle. Einem, der auch weltweit Vertrauen genieße, schreibt „The Economist“. Was sagt Sikorski selbst dazu? „Es ist schon richtig dass der neue NATO Chef aus einem neuen Mitgliedsland kommen sollte.“ Die Antwort auf die Frage ob er kandidieren wolle, meide er jedoch. Soll die Kandidatur Sikorskis offiziell werden, dann könne er sogar auf die Unterstützung des Anführers der oppositionellen Partei PiS, Recht und Gerechtigkeit, des Expremiers Jaroslaw Kaczynski rechnen, lesen wir im Dziennik.
Newsweek: Die besten letzten 20 Jahre
Das Magazin Newsweek zieht verschieden Arten der Bilanzen des vergangenen Jahres durch. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ist noch eine umfassende Zusammenfassung der vergangenen Jahre oder auch Jahrzehnte zu finden. Es zeigt sich, dass die Polen die vergangenen 20 Jahre für die beste Zeit in ihrer Geschichte halten. Jeder vierte Pole, wie die Ergebnisse der Newsweekumfrage zeigen, findet, dass die Zeit des sozialistischen Polens die beste gewesen sei. Für den größten Erfolg in der polnischen Geschichte wird die Erlangung der Unabhängigkeit gehalten, gefolgt von dem Beitritt zur Europäischen Union. Knapp über ein Drittel der Polen findet den Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg für die größte Leistung der Nation. Keinem wird es auch überraschen, dass als die größte Persönlichkeit in Polens Geschichte der Papst Johannes Paul der Zweite gilt. Gefolgt vom Kardinal Stefan Wyszyński, dem Marschall Jozef Pilsudski und Solidarnosc Anführer Lech Walesa.
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