DZIENNIK: Bald beginnt 2009
Was in der polnischen Politik im nächsten Jahr passieren wird, weiß keiner. Die Tageszeitung Dziennik (Nadzieje i obawy na 2009) fragte aber ihre Leser, welche Veränderungen sie sich wünschen würden. 2009 wird das Jahr von Radoslaw Sikorski, lautet die erste Feststellung. Der Außenminister wurde am öftesten als derjenige genannt, der sehr erfolgreich im kommenden Jahr seine Karriere wird gestalten können. Viele der Befragten glauben auch auf ein Comeback des ehemaligen polnischen Präsidenten Aleksander Kwasniewski. Die größte Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) wird es im neuen Jahr dagegen besonders schwer haben. Soviel zu Politik.
Im Allgemeinen wird das neue Jahr schlechter als 2008 sein. Wegen der Finanzkrise, meinen die Polen. 60% der Befragten haben Angst vor Preiserhöhungen. Vor allem junge Menschen fürchten, sie werden Probleme mit der Kreditabzahlung haben. Aber nicht der Kampf mit der finanziellen Krise sollte zu den wichtigsten Aufgaben der Regierung in den nächsten 12 Monaten gehören, lesen wir in dem Blatt. Von Donald Tusk und seinem Kabinett erwarten die Polinnen, Rentenerhöhungen, und die Polen, einen schnellen und effektiven Autobahnbau.
ŻYCIE WARSZAWY: Gedränge im Süden, freie Plätze an der Küste
Eine winterliche Silvesternacht nur im Gebirge, empfehlt die hauptstädtische Tageszeitung Życie Warszawy (Zimowy sylwester w górach). Über 100 Zentimeter Schnee gewährleisten sehr gute Bedingungen für Skifahrer, daher sind im polnischen Gebirge seit einigen Tagen sehr viele Hauptstädter anzutreffen. Die nötige Ausrüstung kann man Vorort ausleihen. Probleme kann es nur mit der Unterkunft geben. Viele Hotels sind bereits ausgebucht, was bleibt sind Privatzimmer. Letztendlich könne man direkt nach der Silvesterparty mit dem Zug nach Hause fahren, sagt Agata Gasienica von der Touristikinformation in Zakopane. Ob im Zug oder Hotel, in den nächsten Stunden muss man überall mit großem Gedränge rechnen. Wer große Menschenmengen nicht mag, der sollte sich eher Richtung Norden begeben.
NEWSWEEK: Fliegendes Tal
Aviation Valley – kennen Sie den Begriff? Noch nicht? Also mit Vergnügen stellen wir Ihnen das polnische Vorzeigeprojekt vor. Noch vor kurzem galt das Vorkarpatenland, die süd-östliche Region Polens, als eines der ärmsten Gebiete in Mitteleuropa. Heute werden hier Triebwerke und Flugzeugteile für die Boeing, für die amerikanischen Black Hawks und für die F-16 gebaut, lesen wir in der Wochenzeitschrift Newsweek (Skrzydlata dolina). Zwischen den Ortschaften Rzeszow, Swidnik, Stalowa Wola und Mielec sind 72 moderne Firmen entstanden, in denen über 20 Tausend Menschen Arbeit gefunden haben. Alles dank einer Gruppe von Ingenieuren, die sich mit dem Flugwesen beschäftigten, und die ihre Region in ein Weltzentrum des Flugzeugbaus umgestalten wollten. Sie hätten folgende Wahl, erinnert sich Marek Darecki, Ideengeber des Projektes: entweder die Unternehmen, die im Vorkarpatenland bereits vorhanden waren zu modernisieren und konkurrenzfähig zu machen, oder weiterhin in einer Region zu leben, die sich meistens mit Schmalz und sauren Gurken assoziiert. Zuerst wurde ausländisches Kapital in die Region gelockt. Im Vorkarpatenland haben amerikanische Giganten der Flugzeugbranche, wie General Electric oder United Technologies Corporation investiert. Amerikanische Investoren brachten großes Geld in die Region ein, die den polnischen Ingenieuren den Zugang zu neusten Technologien ermöglicht hatte. Schnell wurde es klar, dass die Väter der Aviation Valley es ohne Hilfe polnischer Wissenschaftler nicht schaffen werden. So entstand die AERONET-Gesellschaft, im Rahmen derer mehrere technische Hochschulen zusammenarbeiten. Noch nie wurden in Polen so viele Firmen und Hochschulen in einer Gesellschaft vereint, erklärt das bereits bewährte und praxisorientierte Phänomen die Bildungsministerin, Professor Barbara Kudrycka. Er habe einen einfachen Test für alle Professoren, fügt Marek Darecki hinzu. Wen er einen kennenlernt, fragt er ihn zuerst: wann sind sie zum letzten Mal in einer Fabrik gewesen? Leider bestehen 80% der Hochschullehrer diesen Test nicht.
kk