• Neuer Verteidigungsminister greift hart durch
  • 05.08.2011

Warszawa/Warschau. Der neue Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak greift hart durch. Schon an seinem zweiten Arbeitstag hat Siemoniak seinen Stellvertreter und 13 Offiziere entlassen. Außerdem hat er befohlen, das 36. Lufttransport-Regiment zu liquidieren, das bisher für den Transport der wichtigsten Personen im Staat verantwortlich war. Die polnischen Politiker werden ab nun mit Zivilflugzeugen reisen, sagte Siemoniak: „Die Obhut über den Transport von VIPs wird ab nun die Kanzlei des Premierministers in Verständigung mit einem polnischen Luftfahrtsunternehmen übernehmen. Der Bereich, der weiterhin in Händen des Militärs bleibt, ist der Transport mit Hubschraubern. Für diesen Zweck wird ein neues Regiment entstehen.“

Schulen, schulen, schulen

Mit diesen Entlassungen zieht der Verteidigungsminister die ersten Schlüsse aus dem polnischen Smolensk-Bericht, betont Innenminister Jerzy Miller. Darin, erinnert der Innenminister, war unter anderem zu lesen, dass die Kompetenzen der Piloten der am 10. April 2010 abgestürzten Präsidentenmaschine viel zu wünschen übrig ließen: „Der Bericht zeigt deutlich: nicht die Technik hat versagt, sondern die Menschen. Sowohl die Piloten auf polnischer Seite, wie auch die Flughafenbedienung auf russischer Seite. Der Verteidigungsminister zieht die ersten Konsequenzen und dann heißt es: schulen, schulen, schulen.“

Bei dem Flugzeugabsturz bei Smolensk war Staatspräsident Lech Kaczynski und ein großer Teil der polnischen Eliten ums Leben gekommen.

IAR/adn