• Internetprotest gegen ACTA-Abkommen
  • 23.01.2012

In Polen haben Hacker die Internetseiten der Regierung lahmgelegt. Betroffen sind auch die Webseiten des Ministerpräsidenten, des Präsidenten sowie des Parlaments. Zu den Angriffen bekannte sich ein polnischer Ableger der internationalen Hackerorganisation „Anonymous“ sowie eine Gruppe die sich als selbst als “Polish underground” bezeichnet.

Der organisierte Angriff erfolgte offensichtlich aus Protest gegen die Absicht der polnischen Regierung, einem internationalen Abkommen gegen Internet-Piraterie zuzustimmen. Der PO-Abgeordnete Janusz Kwiatkowski findet, dass das umstrittene Gesetz eine wichtige Rolle in der Bekämpfung der Piraterie spielen solle: „Es geht um einen Kampf mit dem Diebstahl. Hinter jedem Film und jedem Musikstück stehen Künstler die das produziert haben und die davon profitieren sollen. Wir brauchen hier eine Kompromisslösung”.

Das ACTA-Abkommen ist ein internationales Handelsabkommen. Die teilnehmenden Nationen wollen mit ACTA internationale Standards in dem Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen etablieren.

Seit den Vorgesprächen zu ACTA im Jahr 2006 erntet das Abkommen Kritik. Viele Internetnutzer sehen die Reformen als Eingriff in die Privatsphäre und ihre Grundrechte. Es wird befürchtet, dass das internationale Handelsabkommen einen Ausgangspunkt für die weltweite Durchsetzung von Internetsperren bedeuten könnte.

 

iar/dpa/kk/jc