Warszawa/Warschau. Die polnische Staatsanwaltschaft hat den Behörden in Weißrussland private Kontodaten des weißrussischen Oppositionellen Ales Bialacki übersandt. Das bestätigte die Behörde gegenüber der Nachrichtenagentur PAP. Die polnische Generalstaatsanwaltschaft erklärte, sie habe die Informationen den weißrussischen Beamten zur Verfügung gestellt, da sie „einem Rechtshilfegesuch nachgekommen“ sei.
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski entschuldigte sich via Twitter bei dem weißrussischen Bürgerrechtler, der das Zentrum für Menschenrechte „Wjasna“ in Minsk leitet. Die Übermittlung der Informationen an Weißrussland sei ein „strafwürdiger Fehler“ gewesen. Vertreter aller politischen Richtungen bezeichneten das Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft als Skandal.
Bialacki war in der vergangenen Woche vom weißrussischen Geheimdienst KGB verhaftet worden. Ihm wird Steuerhinterziehung vorgeworfen.
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