Die Stadt Warschau hat der Privatisierung seines Wärmeenergieunternehmens SPEC zugestimmt. Wie der Stadtrat mitteilte, werden 84 Prozent des Unternehmens an die französische Firma Dalkia und 15 Prozent an die Mitarbeiter verkauft. Die Stadt Warszawa erhält dafür umgerechnet rund 375 Millionen Euro. Es handelt sich damit um die größte Privatisierung in der Geschichte Warschaus.
Im Vorfeld kam vor allem aus den Reihen der Opposition heftige Kritik. Nach Ansicht des PiS-Abgeordneten Michał Dworczyk ist der Schritt nicht gerechtfertigt: "Die Entscheidung ist eine Niederlage der Demokratie und der Zivilgesellschaft. Wir werden auf dem gerichtlichen Weg gegen die Entscheidung vorgehen, denn das Unternehmen hat jedes Jahr Gewinne erzielt und ist Monopolist."
Die PiS befürchtet vor allem eine unkontrollierte Anhebung der Preise für Wärme. Stadtpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Waltz wies die Vorwürfe zurück. Die Entscheidung sei aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll gewesen. Dalkia habe sich als ein verlässlicher Investor gezeigt. Preiserhöhungen seien nur im geringen Maße zu erwarten.
Eine Zustimmung zur Privatisierung der SPEC galt als sicher, da die regierende Bürgerplattform PO, der Gronkiewicz-Waltz angehört, eine deutliche Mehrheit im Stadtrat hat. Die SPEC ist eines der größten Energieunternehmen Europas.
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