Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Dmitri Medwedew nehmen in Lubmin bei Greifswald die Ostseepipeline Nordstream in Betrieb. Zur feierlichen Eröffnung reisen auch der französische Premierminister und der niederländische Ministerpräsident an.
Warschau hat Jahrelang den Bau der Ostseepipeline auf der internationalen Arena kritisiert. Die Tatsache, dass Polen nicht dabei ist, sei ein Missverständnis, sagt Witold Szirin Michalowski, Chefredakteur der Fachzeitschrift “Pipelines”: „Es ist ein Missverständnis, dass sich Polen an dem Bau der Pipeline nicht beteiligt hat. Es ist ein Beweis einer äußerst intelligenten Aktivität der russischen und deutschen Politik auf polnischem Boden.“
Tomasz Nalecz, Berater des polnischen Präsidenten sieht die Situation weniger dramatisch: „Man müsste überlegen, wie Polen in dieser schwierigen Situation doch noch aus der Nordstream-Pipeline Gewinn ziehen kann. Sicherlich wird es heute in Polen keinen großen Jubel geben. Auf der anderen Seite ist die Eröffnung der Ostseepipeline keine Tragödie.”
Die 1224 Kilometer lange Nordstream soll jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas vom russischen Wyborg bis nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern liefern. Mehrheitseigner im Betreiberkonsortium ist der russische Gasriese Gazprom mit 51 Prozent.
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