Zum Anlass des morgigen Tages der polnischen Unabhängigkeit fordert Präsident Bronislaw Komorowski die Polen zu einem modernen Patriotismus auf. Der 11. November sollte im Zeichen der Freude, und nicht pompöser Paraden stehen, sagte Komorowski in einer Ansprache. Bei einem Treffen mit Warschauer Schulkindern rief er alle Polen dazu auf, am Unabhängigeitstag selbstgebastelte, weiß-rote Schlaufen als patriotisches Zeichen zu tragen. Der Historiker und Berater des Präsidenten Tomasz Nalecz erklärt die Idee, die hinter dieser Aktion steht: „Manche gucken ein bisschen schief auf die Idee mit den Schlaufen, dass das doch nicht ernsthaft genug sei. Aber es muss doch nicht immer gleich alles ernsthaft und pompös sein, mit langen Reden, mit Soldaten, die mit steifem Gesicht zum Appell stehen. Dem Präsidenten ist es lieber, wenn er fröhliche Kindergesichter sieht, als dass Panzer in einer majestätischen Parade durch Warschau fahren.“
Wie auch in den vergangenen Jahren, werden die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten von dem geplanten „Marsch der Unabhängigkeit“ überschattet. Dieser wird von nationalistischen Gruppierungen organisiert. Mehrere linke und autonome Organisationen haben bereits angekündigt, den Marsch blockieren zu wollen. In den vergangenen Jahren ist es dabei immer wieder zu Zwischenfällen gekommen.
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