Die Ehe mit Lech Walesa sei schwierig gewesen und sie habe sich oft allein gelassen gefühlt. Das schreibt die ehemalige First Lady Danuta Walesa in ihren Memoiren, die in diesen Tagen in den Buchhandel kommen. Das Buch sorgt für Aufsehen, da es am Mythos Lech Walesa, des Helden der Solidarnosc-Bewegung, kratzt. Die Zeiten, in denen sich ihr Mann politisch engagiert habe, seien sehr schwer für sie gewesen, so Danuta Walesa:
"Erst jetzt mit etwas Abstand kann man bestimmte Dinge beurteilen und neu bewerten. Damals hat jeder Tag etwas Neues gebracht und man musste alles so nehmen, wie es kam. Und ich bin froh, dass wir uns zusammengerauft haben. Heutzutage lassen sich die jungen Leute schon wegen kleiner Probleme scheiden. Das waren damals andere Zeiten."
Die Rollen in der Familie Walesa seien stets klar verteilt gewesen, schreibt Danuta Walesa. Ihr Mann habe das Geld verdient und sie habe sich um das Haus gekümmert. Sie könne sich auch nicht vorstellen, dass sich das nach dem Buch ändern werde:
"Ich glaube nicht, dass er nun häuslicher wird. Er ist so ein Typ Mensch, der seinen Wirkungskreis hat und darüber geht er nicht hinaus. Aber ich würde auch gar nicht wollen, dass er sich jetzt noch ändert. Er soll so bleiben, wie er ist. Er soll glücklich sein. Er soll sich mit dem beschäftigen, was er liebt. Das Wichtigste im Leben eines Menschen ist doch, glücklich zu sein."
Lech Walesa ist als Anführer der legendären Gewerkschaftsbewegung "Solidarnosc" in die Geschichte eingegangen. Er hat maßgeblich zum Fall des Kommunismus in Polen beigetragen und war von 1990 bis 1995 Präsident Polens.
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