Heute feiern die Polen die Andreasnacht, in Polen Andrzejki genannt. Am Abend werden viele Polen flüssiges Wachs durch ein Schlüsselloch aufs Wasser gießen, um die Gestalt der Zukunft kennen zu lernen. Das Wachsgießen ist der bekannteste polnische Andrzejki-Brauch.

Der Ethnograf Aleksander Robotycki meint, dass die Andreasnacht in der polnischen Kultur die letzte Chance darstellte, um vor der Adventszeit zu feiern. Die Bräuche wurden teilweise von der Katholischen Kirche akzeptiert: „Die Kirche hat hier sehr diskret und feinfühlig gehandelt. Deshalb hat das Fest einen doppelten Charakter. Einerseits ist es ein kirchliches Fest, an dem an den Heiligen Andreas erinnert wird. Andererseits betreiben wir heidnische Praktiken”.

Nach altem Volksglauben ist die Andreasnacht besonders dazu geeignet, den gewünschten künftigen Ehepartner an sich zu binden oder erstmals herauszufinden, wer es sein wird. Dies begründet sich darin, dass der Heiliger  Andreas nicht nur Schutzheiliger der Fischer, sondern auch der Liebenden und des Ehestandes ist.

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