Die polnische Regierung versucht, die Wogen im Streit um den Auftritt von Außenminister Radoslaw Sikorski in Berlin zu glätten. In seinem Vortrag hatte der polnische Chefdiplomat Deutschland unter anderem zu mehr Initiative bei der Rettung des Euro aufgerufen. Der Auftritt in der deutschen Hauptstadt sei allerdings nicht als offzielle Stellungnahme der Regierung zu verstehen, erklärte nun Regierungssprecher Pawel Gras. „Den offiziellen Standpunkt der Regierung kommuniziert der Premierminister. Die Rede Sikorskis war vielmehr als Einladung zur Diskussion über die Zukunft der EU gemeint. Dass dies gut geklappt hat, davon zeugen die europäischen Reaktionen. Vor uns liegt die vielleicht schwierigste Woche in der Geschichte der EU. Daher war ein solches Signal notwendig.“
Der Auftritt Sikorskis hatte in den Reihen der konservativen Opposition heftige Kritik ausgelöst. Der Vorwurf der Partei Recht und Gerechtigkeit und der Gruppierung Solidarisches Polen: Der Außenminister gefährde mit seinem Auftritt die Souveränität des Landes.
IAR/adn