• Verhängung des Kriegsrechts – 30 Jahre danach
  • 13.12.2011

Katowice. Pünktlich um Mitternacht haben in Katowice die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Einführung des Kriegsrechts in Polen begonnen. Auf dem Platz vor dem Gebäude des Schlesischen Theaters wurden die Namen der Opfer vorgelesen, die während der Unruhen nach dem 13. Dezember 1981 ums Leben gekommen sind. Mit ihrer Aktion wollen die Organisatoren an die Grauen des kommunistischen Regimes erinnern, betonte der Mitveranstalter Przemyslaw Miskiewicz: 

„Wir wollen an konkrete Menschen erinnern. Von den 3 Tausend Personen hatte jede eine Familie, ein Zuhause, das haben sie von heute auf morgen verloren. Wir wollen zeigen, wie das Regime in Wirklichkeit funktionierte.“

Auch in vielen weiteren Städten Polens sind Märsche und Gedenkveranstaltungen geplant. Insgesamt dauern die Feierlichkeiten bis zum 22. Dezember.

Das Kriegsrecht wurde in der Nacht zum 13. Dezember 1981 in ganz Polen von General Wojciech Jaruzelski ausgerufen, um die Proteste der freien Gewerkschaft Solidarnosc zu beruhigen. Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahre wurden zahlreiche Menschen festgenommen, Medien unter Aufsicht des Militärs gestellt sowie die Solidarnosc verboten. Das Kriegsrecht wurde erst im Sommer 1983 wieder aufgehoben.

iar/kk/jc