• Polen beteiligt sich am Kampf um die Schuldenkrise
  • 20.12.2011

Warschau/Brüssel. Im Kampf gegen die Schuldenkrise stockt das Gros der EU-Länder – darunter auch Polen – die Mittel für den Internationalen Währungsfonds um mehr als 170 Milliarden Euro auf. Darauf verständigten sich die europäischen Finanzminister gestern in einer mehrstündigen Telefonkonferenz.

In einer Erklärung der Europäischen Union hieß es, die 17 Länder der Euro-Zone trügen mit 150 Milliarden Euro den Löwenanteil der Lasten. Beiträge in Milliardenhöhe kämen aber auch aus Polen.

Die ursprünglich angepeilten 200 Milliarden Euro wurden somit zunächst nicht erreicht, da sich Großbritannien vorerst nicht beteiligen will. Wie viel Polen beisteuern wolle, werde bis Ende der Woche vom Warschauer Finanzministerium bekannt gegeben. Bislang brachte Finanzminister Jacek Rostowski die Summe von sechs Milliarden Euro ins Spiel. Sie soll aus den Währungsreserven der Nationalbank stammen.

Derweil äußerte der Ökonom und ehemalige Nationalbank-Vize Krzysztof Rybiński Kritik an der Beteiligung Warschaus am Kampf um die Schuldenkrise: „Das eigentlich ärmere Polen unterstützt das reichere Italien. Die polnische Bevölkerung muss wissen, dass Italien Spareinlagen in drei bis vierfacher Höhe der eigenen Schulden hat. Wieso sollen sie von den armen Polen Geld leihen?“

IAR/mn