• Linksparteien stehen vor möglicher Zusammenarbeit
  • 21.12.2011
Warschau. Die Linkspartei SLD steht möglicherweise vor einer engen Zusammenarbeit mit der neuen linken Fraktion Ruch Palikota. Gestern traf sich Altpräsident Aleksander Kwaśniewski als SLD-Politiker mit Janusz Palikot, um eine gemeinsame Wahlliste zu diskutieren. Nach dem Treffen sagte Kwasniewski: „Bis zu den kommenden Wahlen soll eine Mittelinkskoalition entstehen und dort sollen sich gute Leute sammeln." Man müsse den Wählern ein Signal geben, dass es eine linke Alternative zu der Regierung gäbe, fügte er hinzu. "Als ein Veteran der Linken und ehemaliger Staatspräsident möchte ich dabei helfen, aber ohne eigene Ambitionen.“

Janusz Palikot, der mit seiner neugegründeten Linkspartei Ruch Palikota seit den diesjährigen Wahlen die Drittstärkste Kraft im Sejm ist, zeigte sich angetan nach dem Treffen mit dem ehemaligen Staatschef Kwasniewski. Palikot und seine Parteikollegen denken ebenfalls über eine Koalition mit der SLD nach, auch wenn die Beziehungen zur SLD bislang nicht die besten waren. „Wir müssen diese Barrieren überwinden – unabhängig von den Aussagen von SLD-Chef Miller oder anderen", sagte Palikot. Man müsse eine Ordnung in die Beziehung bringen und beide Lager zu einer Regierungsalternative zusammenschließen, sagte Palikot weiter.

Unterdessen warnte der ehemalige SLD-Chef Grzegorz Napieralski vor einer Zwangsehe der linken Lager von oben herab. In einem Interview mit dem Polskie Radio lehnte Napieralski eine Zusammenarbeit der Linken nicht ab. "Bloß, egal was wir gestalten wollen, es muss für die Menschen glaubwürdig sein." Es brauche Geduld und Ehrlichkeit, fügte der ehemalige Linkspartei-Chef Napieralski hinzu.

IAR/mn