Dänemark hat den Vorsitz in der Europäischen Union übernommen. Die größten Herausforderungen für das kommende halbe Jahr: Verhandlungen zur Finanzperspektive der EU bis 2020, der Kampf gegen die Wirtschaftskrise und die Erarbeitung des vor drei Wochen ausgehandelten Fiskalvertrags. Damit wird die dänische Ministerpräsidentin es noch schwieriger haben, als die polnische Regierung im vergangenen halben Jahr, betont die Brüssel- Korrespondentin der Zeitung Rzeczpospolita Anna Slojewska. „Dänemark wird Verhandlungen führen müssen, die zur Entstehung einer neuen Union führen werden, vielleicht ohne Großbritannien. Zweite wichtige Aufgabe werden die Haushaltsverhandlungen sein. Polen hat diese nur begonnen und bestimmte Richtungen angedeutet, von konkreten Zahlen war noch nicht die Rede. Dänemark wird nun schon über konkrete Beträge sprechen müssen und das in einer Zeit, in der in Frankreich Wahlen stattfinden. Das macht Haushaltsverhandlungen nicht gerade einfacher“, erklärt Slojewska.
Polen hat bisher mit den dänischen EU-Ratsvorsitzen gute Erfahrungen gemacht. So waren 1993, als Kopenhagen die Arbeiten der Union leitete, die so genannten Kopenhagener Kriterien angenommen worden - eine Art Roadmap für die Staaten, die in die EU aufgenommen werden wollen. Auf einem emotionsgeladenen Gipfel in Kopenhagen 2002 hat Polen dann seine Beitritts-Verhandlungen mit der Union abgeschlossen.
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