• Neue Fakten zur Smolensk-Katastrophe
  • 17.01.2012

Warszawa/Wraschau. Die Experten aus dem Jan-Sehn-Institut in Krakau konnten 17 Stimmen aus den Flugschreibern der bei Smolensk verunglückten polnischen Präsidentenmaschine identifizieren.

Das polnische Team hat die Aufnahmen mehrere Monate lang analysiert. Ein Teil der Ergebnisse wurde gestern bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit bekannt gegeben: „Unter den identifizierten Stimmen gibt es die von General Andrzej Blasik nicht“, sagte Ireneusz Szeląg von der Militärstaatsanwaltschaft bei der Pressekonferenz. Es sei fraglich, ob sich der damalige Befehlshaber der Luftstreitkräfte überhaupt im Cockpit befand. Es zeige die Katastrophe vom 10. April 2010 in einem anderen Licht, hieß es.

Aus den offiziellen Berichten der russischen Flugkommission MAK sowie der polnischen Kommission unter der Leitung von Minister Jerzy Miller ging hervor, dass General Blasik sich in der letzten Flugphase im Cockpit befand und direkt oder indirekt Druck auf die Piloten ausgeübt hatte.

Geht es nach dem Europaabgeordneten der Linken Janusz Zemke habe die gestrige Pressekonferenz zu Aufklärung der Unfallursache nicht viel beigetragen. Wichtig aber sei, dass sich die Vorwürfe gegen General Blasik als unbegründet erwiesen haben: „Es gibt keinerlei Beweise, dass General Blasik die Piloten zur Landung gezwungen habe. Für die Erinnerung an Slawommir Blasik sind es wichtige Erkenntnisse”, so Janusz Zemke.

Am 10.April 2010 ist es beim russischen Smolensk zu einer Flugzeugkatastrophe gekommen. 96 Passagiere, darunter der polnische Präsident und seine Gattin, sind ums Leben gekommen.

iar/kk/jc