• 22.01.2009

Rzeczpospolita/Gazeta Wyborcza: Weniger Haushaltseinnahmen - die Wirtschaft bremst

Die Haushaltseinnahmen werden in diesem Jahr niedriger sein als geplant. Das bedeutet, dass die einzelnen Ressorts weniger Geld zur Verfügung haben werden - so die Mitteilung der stellvertretenden Finanzministerin Elzbieta Suchocka – Roguska in der heutigen Rzeczpospolita. Und dennoch sollten die staatlichen Ausgaben erhöht werden, raten polnische Wirtschaftsexperten. Andererseits werde die polnische Wirtschaft weiter bremsen, was verheerende Folgen haben könnte, äußert seine Meinung Krzysztof Rybinski, Wirtschaftsberater der Firma Ernst&Young. „Trotz der kleiner ausfallenden Haushaltseinnahmen könne sich der Staat erlauben, mehr auszugeben. Im Vergleich zu den anderen Ländern sei die Situation Polens nicht schlecht. Laut den Berechnungen der Europäischen Kommission werde der Defizit in der Staatskasse 3,6% betragen, deutlich weniger als der Defizit in Lettland – 6,3% oder Rumänien 7,5%“, beruhigt Rybinski. Welche Bereiche werden von der Knappheit im Budget am meisten betroffen? Das Verteidigungsministerium. Für die Modernisierung der polnischen Armee und die Aufrüstung werden nur 5,2 Milliarden Zloty, cirka 1,5 Milliarden Euro vorgesehen, so die Angaben der Rzeczpospolita. Realismus statt Optimismus sei im Finanzministerium angesagt, kommentiert die finanziellen Meldungen aus dem Ressort Publizist Jakub Kurasz. Wann könne das wirklich schlimme Szenario für die polnische Wirtschaft eintreten? Wenn die Regierung Mitte des Jahres die Staatsinvestitionen auf einmal kürzen würde. Und wenn der Staat dann zusätzliche Finanzmittel durch den Verkauf von staatlichen Wertpapieren gewinnen würde. Dann würden die Banken noch weniger Geld Privatinvestoren anbieten wollen, warnt der Autor.

Ähnliche Überlegungen bringt auch auf der Titelseite die Gazeta Wyborcza. „Schade und etwas unverständlich, dass die Banken so skeptische gegenüber der Kreditverleihung sind. Insbesondere die Unternehmen, die einen guten Wirtschaftsplan aufweisen und Zusatzmittel in Form von Unionszuschüssen bekommen, sollten leichter Bankkredite bekommen können“, schreibt Konrad Niklewicz der Europaexperte der Gazeta Wyborcza. Wer trägt Schuld an der Situation fragt das Blatt Rzeczpospolita. Nicht nur das Tusk Kabinett, alle bisherigen Regierungen haben zu der Misere der Staatsfinanzen allmählich beigetragen, pointiert der Kommentator Jakub Kurasz.

 

Rzeczpospolita: Polnische Universität ehrt Margaret Thatcher und Wiktor Juszczenko

Die Universität in Lodz wird bekannten Politikern aus ganz Europa den Titel des Doctor Honoris Causa verleihen – lesen wir in der Rzeczpospolita. Unter den geehrten Namen finden wir unter anderen die langjährige Premierministerin Großbritanniens Margaret Thatcher. Die Spitzenpolitikerin habe in Anbetracht polnischer Intellektueller während ihrer Regierungszeit große Verdienste gehabt. Sie sei ein Symbol der konservativ – liberalen Revolution, sagen Professoren der Universität in Lodz. Außer der „Eisernen Dame“ werden den Honoris Causa Titel der ukrainische Präsident Wiktor Juszczenko und der kommunistische Expremier Jugoslawiens Josip Tito erhalten.

 

Życie Warszawy: Ratschläge zum "Adieu"- Sagen

Im polnischen Dienstleistungssektor, genauer gesagt in dem Beratungsbereich ist eine neue Lücke aufgedeckt worden. Anwälte und Detektive, auch wenn es traurig erscheinen mag, haben große Nachfrage auf dem Liebesmarkt informiert das Warschauer Blatt Zycie Warszawy. Die Anzahl der Scheidungen ist in letzten Jahren in Polen deutlich gestiegen. In der polnischen Hauptstadt gehen jährlich fast 4 Tausend Paare auseinander. In dieser Lage wollen die Anwälte besonders intensiv für ihre Rechtsberatung werben. Es lohne sich, auf eine Trennung professionell vorbereitet zu sein, meinen Psychologen und Juristen. Im September, in der Stadt Wroclaw/Breslau wird – laut der Zeitung – zum ersten Mal in Polen eine Scheidungs- und Trennungsmesse stattfinden. Eine ähnliche Veranstaltung wird am kommenden Sonntag auch in Warschau stattfinden. Ihre Dienste werden - außer den Rechtsexperten -auch Detektive und Sexualberater anbieten. Vorgesehen sind auch Gastauftritte von Psychologen aus Deutschland und Frankreich. Was sind die meisten Ursachen für die Trennung der polnischen Paare? Laut Soziologen sind es an erster Stelle Charakterunterschiede, oft ist es auch Betrug. Als dritter Grund wird Alkohol genannt.

 

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