• 30.01.2009

DZIENNIK: Sympathisches Treffen ohne Konkrete

Zum zweiten Mal haben sich Donald Tusk und Wladimir Putin getroffen, fast das gestrige Gespräch der beiden Politiker in Davos die Tageszeitung Dziennik (Putin nie mówi niet) zusammen. Die Frage, ob es sich dabei um reine Diplomatie gehandelt hatte, oder ob man mit einer wirklichen Verbesserung der Beziehungen zwischen Warschau und Moskau rechnen kann, bleibt weiterhin offen. Das Gespräch dauerte einige Minuten länger als geplant. Beide Politiker versuchten sich von ihrer sympathischsten Seite zu zeigen. Aber nachdem die Türen vor den Journalisten geschlossen worden sind, wurden beide Regierungschefs konkreter. Putin sei sehr offen gewesen, sagte dem Blatt eine Person aus dem Umfeld des polnischen Premiers. Er habe mit Interesse zugehört. Als er von der Gaskrise sprach, schien er bedrückt zu sein. Gleichzeitig sei er die ganze Zeit sehr pragmatisch gewesen. Dennoch wurde nichts Konkretes festgelegt, urteilt das Blatt. Im Frühling soll Putin Warschau eine Besuch abstatten. Das ist sicher. Andere Festlegungen sind weniger eindeutig. Er hoffe, dass das Gasproblem vielleicht bald geklärt werde, sagte Donald Tusk nach dem Treffen. Das Wort „vielleicht“ tauchte in seiner Aussage nicht zufällig auf. Der polnische Politiker unterstrich auch in Davos, dass sich Polens Stellung zu der Ostsee-Pipeline nicht ändern werde. Neben Gas diskutierten die Politiker auch über das russische Projekt, Raketenanlagen in der Nähe der polnischen Grenze stationieren zu lassen.  Er habe dass Gefühl, das die Russen selbst an dem Vorhaben nicht sehr interessiert seien, zitiert die Worte von Donald Tusk die Tageszeitung Dziennik.

 

RZECZPOSPOLITA: Politiker krisenfest

Die Minister suchen innerhalb ihrer Ressorts nach Ersparnissen. So will die Regierung 17 Milliarden Zloty einsparen. Die Suche nach Sparmöglichkeiten veränderte aber nichts daran, dass polnische Politiker seit dem 1. Januar höhere Löhne bekommen. Angesichts der Finanzkrise haben viele europäische Regierungen entschieden, die Politiker-Löhne zu senken, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Podwyżka nie tylko dla posła). Der lettische Präsident, zum Beispiel, bekommt ab dem neuen Jahr 410 Euro im Monat weniger. 15% weniger als im letzten Jahr verdienen auch die Mitarbeiter des Präsidentenpalastes sowie Minister und Parlamentarier. In Litauen werden ab dem nächsten Monat alle Minister und Abgeordnete niedrigere Löhne bekommen. Auch slowenische Politiker haben sich für niedrigere Löhne entschieden. In Polen dagegen herrscht ein entgegen gesetzter Trend. Das polnische Staatsoberhaupt bekommt im neuen Jahr ca. 180 Euro mehr im Monat, der Premierminister, sowie die Senat- und Sejmmarschalls ca. 160, die Minister um die 140 und die Abgeordnete ca. 120 Euro mehr Gehalt, schreibt das Blatt Rzeczpospolita. 

 

DZIENNIK Generation ‘89

In Polen kommt es gerade zum Generationswechsel, lesen wir in der Tageszeitung Dziennik (My, pokolenmie bez ideałów). Die erste Generation, die im freien Polen geboren wurde, beginnt ihr erwachsenes Leben. Sie wurde im Jahre ’89 geboren, schreibt eine 19-jährige Warschauerin Anna Gumowska in dem Blatt. Für viele sei das ein symbolisches, für sie einfach ihr Geburtsdatum. An die Zeit der Transformation in Polen könne sie sich nicht erinnern. Sie und ihre Bekannten mussten um die Freiheit nicht kämpfen. Die Erinnerungen ihrer Eltern klingen wie Geschichten aus einer anderen Welt. Doch auch die Jungen haben Momente erlebt, die für sie wichtig seien, führt Gumowska fort. Als Polen der EU beigetreten ist, besuchte Anna das Gymnasium. Für sie sei es selbstverständlich, dass Polen ein Teil der Europäischen Union sein sollte. Sie studiere jetzt in London. Eine ihrer Kolleginnen in Notingham, eine weitere in Edinburgh. Das sei doch normal. Für die Generation meiner Eltern wäre das eine Entscheidung fürs ganze Leben. Anna wolle irgendwann Mall nach Polen zurückkehren. Die meisten Bekannten von Anna studieren. Das Diplom brauchen sie aber meistens nur um einen besseren Job zu bekommen. Die Politik interessiert sie nicht. Keiner will sich in das politische Leben engagieren. Politische Ansichten hätte sie auch nicht. Es sei ihnen egal, wer die Wahlen gewinnt – Hauptsache, man könne relativ bequem leben.

 

kk