• 02.02.2009

Gazeta Wyborcza: Dieses Polen ist besser

20 Jahre Freiheit - die Zeitung Gazeta Wyborcza beginnt eine Artikelreihe, in der die Leser ihre Erfahrungen aus 20 Jahren Demokratie schildern.  Die Zeitung präsentiert auch Ergebnisse einer Umfrage zum Thema „Systemwandel in Polen“. 65% der Polen halten den Abschied vom Kommunismus im Jahr 1989 für einen richtigen Schritt in der polnischen Geschichte. 20% sind sich unsicher, ob der Systemwandel das Richtige war. Das totalitäre System vermissen knapp 10% der polnischen Bürger. Obwohl aber die überwiegende Mehrheit der Polen zufrieden mit dem neuen System sei, heiße es noch lange nicht, dass alles, was Freiheit und Demokratie mit sich gebracht haben, die Menschen zufrieden stelle, lesen wir in der Gazeta Wyborcza. Die Polen seien viel gestresster, öfter krank, hätten immer weniger Zeit für das Familienleben und das Pflegen von freundschaftlichen Beziehungen. Ein Preis, den man zahlen muss für den höheren Lebensstandard, der in den letzten Jahren ohne Zweifel erreicht wurde. Dank der Arbeitstüchtigkeit, immer besserer Ausbildung und, was vielleicht nicht direkt zum Lebensniveau beiträgt, doch sehr erfreut, auch immer besseren Aussehens. So die Einführung in die heute beginnende Artikelreihe der Gazeta Wyborcza darüber, was sich in Polen in den letzten 20 Jahren verändert hat.

 

Gazeta Wyborcza: Polnischer Ingenieur in Gefahr

Die Wochenendausgabe der Gazeta Wyborcza bringt beunruhigende Meldungen über das mögliche Schicksal des vor einigen Monaten in Afghanistan entführten polnischen Ingenieurs. Der 40 – jährige Geologe aus Breslau wurde von den Taliban in Geiselhaft genommen. Bei dem Überfall auf den Wagen, in dem der Pole fuhr, sind drei andere Menschen ums Leben gekommen. Seitdem stellten die Taliban Forderungen an die pakistanische Regierung. Sie forderten die Freilassung von über 100 Taliban- Kämpfern aus den pakistanischen Gefängnissen. Diese Forderung werde ganz sicher nicht erfüllt, schreibt Gazeta Wyborcza. Die Taliban drohen, den polnischen Ingenieur in einer Woche zu töten, sollten die Pakistani nicht Verhandlungen mit ihnen aufnehmen. Die Familie des Entführten bittet um Hilfe. „Wir machen Druck auf die pakistanische Regierung, dass sie unseren Landsmann rettet“, sagte Radoslaw Sikorski, Chef des Außenministeriums.

 

The Wall Street Journal Polska/Rz: Die Deutsche Bahn fährt ein

Das deutsch – polnische Bahngeschäft läuft deutlich besser als die Gasgeschäfte. „Die Deutsche Bahn fährt ein“ – schreibt „The Wall Street Journal Polska“ – die Wirtschaftszugabe der Zeitung Dziennik. Das Blatt meldet – die Deutsche Bahn Schenker hatte am vergangenen Freitag PCC Rail, das größte private polnische Bahnunternehmen erworben. Der Preis wurde nicht bekanntgegeben, doch laut Gerüchten soll es sich um den Beitrag von einer Milliarde Zloty handeln, was umgerechnet 250 Millionen Euro ist. In der PCC Rail Gesellschaft sind derzeit fast 6 Tausend Menschen beschäftigt. Der Umsatz des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr 350 Millionen Euro. Die Transaktion mache vor allem dem polnischen Konkurrenzunternehmen PKP Cargo Sorgen. Es sei die zweite große Investition in der Bahnbranche. Vor über einem Jahr kaufte der britische Fond Bridgepoint 75% der Aktien eines anderen polnischen Bahnunternehmens CTL Logistics. „Das letzte Geschäft mit den Deutschen ist ein klares Signal, dass sich die Situation auf dem Bahnmarkt ein für allemal ändert. Auch die Perspektiven der Weiterentwicklung in der Branche sind somit ganz anders“, sagte der Zeitung Rzeczpospolita Wojciech Balczuk, Vorsitzender der Gesellschaft PKP Cargo, die nun der Konkurrenz die Stirn bieten muss.

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