POLSKA: Berlin will keine Arbeiter aus Polen
Deutschland zögert mit der Öffnung seines Arbeitsmarktes für polnische Arbeitskräfte, stellt die Tageszeitung Polska (Zaskarzymy Niemcy za blokade rynku pracy) fest. Laut EU-Vertrag sollte die Blockade für osteuropäische Arbeiter im vergangenen Mai vergangenen Jahres aufgehoben werden. Die Europäische Kommission signalisiert jedoch, dass Berlin seinen Arbeitsmarkt weitere zwei Jahre schützen will. Einige Monate vor den Parlamentswahlen werde die Regierung von Angela Merkel den Andrang polnischer Arbeiter in Deutschland nicht riskieren, meint das Blatt. Als Grund für die Entscheidung Berlins wird die Finanzkrise angegeben. In einem Gespräch mit dem Blatt sagt Mikolaj Dowgilewicz, Chef des Komitees der Europäischen Integration, er habe es geahnt, dass Berlin seinen Arbeitsmarkt für Polen so spät wie möglich öffnen werde. Das habe die deutsche Regierung auch während der Verhandlungen vor dem EU-Beitritt Polens offen zugegeben. Es verändere aber Nichts an der Tatsache, dass die Entscheidung Berlins in diesem Moment keine politische Begründung habe. Die Regierung in Warschau werde das Problem in Brüssel vorstellen, sagt Dowgilewicz. Berlin wird nachweisen müssen, dass die Öffnung des Arbeitsmarktes für polnische Bürger, die deutsche Wirtschaft destabilisieren könnte. Die weltweite Finanzkrise könnte in der Tat ein wichtiges Argument gegen die Öffnung des Arbeitsmarktes werden, doch in Deutschland gäbe es eine große Interessengruppe, die die Blockierung des deutschen Arbeitsmarktes für zu streng halte, so Mikolaj Dowgilewicz.
DZIENNIK: Polnische Währung ein Opfer von Spekulanten?
Die polnische Währung wurde Opfer von Spekulanten, urteilt die Tageszeitung Dziennik (Spekulanci wzięłi złotego na cel). Gestern erreichte der polnische Zloty den schwächsten Stand seit 2004. Die Experten sind sich sicher: Investoren gerieten in Panik. Der Zloty ist die Währung, die am schnellsten in der ganzen Welt ihren Wert verliert. Ryszard Petru von der BRE Bank hat keine Zweifel: es gibt einen internationalen Komplott, der sich gegen die polnische Währung richtet. Diese These bestätigt die Tatsache, dass die Währungen solcher unsicheren Länder wie die Türkei, Mexiko oder Brasilien relativ stabil bleiben, während der polnische Zloty sehr schnell seinen Wert verliert, so Petru. Ausländischen Investitionsfonds sei viel daran gelegen, die polnische Währung zu schwächen. Je billiger der Zloty, desto mehr gewinnen sie auf dem polnischen Markt. Wer hier die erste Geige spiele, sei ungewiss, sagt Maja Goettig von der BPH Bank. Die Spuren führen nach London und New York. Wieso wurde gerade der Zloty zum Ziel von Spekulanten? Weil die polnische Wirtschaft schwach sei und auf die Folgen der Finanzkrise schlechter als erwartet reagiere.
POLSKA: Sauber und sicher
Der Hauptbahnhof in Warschau soll aufgefrischt werden, berichtet die Tageszeitung Polska (Centralny jak nowy). Vor der EM-2012 soll das Gebäude sauberer und sicherer sein. Nach der Fußballmeisterschaft wird das Bahnhofgebäude jedoch abgerissen. Die Renovierungsarbeiten werden noch in diesem Jahr beginnen, stallt das Blatt fest. Zuerst werden Sicherheitskameras auf dem Bahnhofgelände auftauchen. Danach wird der Bahnhof sauber gemacht und die Wände neu gestrichen. Sie werden mehrere Dutzend Kameras installieren, versichert der Sprecher der polnischen Bahn PKP. Diese Kameras, die es jetzt auf dem Zentralbahnhof gibt, seien veraltet, das Bild sei undeutlich, deshalb seien diese Geräte kein gutes Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung. Die Direktion der polnischen Bahn will auch das Problem der stinkenden Imbissbuden auf dem Bahnhof und in seiner nächsten Umgebung lösen. Es soll ein food court, eine Zone, die allein für gastronomische Lokale vorgesehen ist, entstehen. Die Modernisierung des Gebäudes sei nur der Anfang, berichtet das Blatt. Künftig werden die Passagiere ihre Fahrt auch per Handy planen oder ihr Ticket kaufen können. Doch Adrian Furgalski, ein Bahnexperte meint, eine gründliche Renovierung des Gebäudes sei sinnlos, denn nach 2012 werde die Bahnhoffhalle sowieso abgerissen. An ihrer Stelle wird ein Bürogebäude entstehen. Der Bahnhof selbst wird sich unter der Erde befinden.
kk