• 10.02.2009

Dziennik/GW: Musste er sterben?

Die Spekulationen der Journalisten und Publizisten, ob der von den Taliban entführte polnische Ingenieur gerettet werden konnte, gehen in die nächste Runde.

Piotr Stanczak, der im nordwestlichen Pakistan für seine Firma gearbeitet hatte, wurde vor einigen Monaten in Geiselhaft genommen. Nachdem die pakistanische Regierung das erfüllen der Forderungen der Terrorristen verweigert hatte, wurde der Mann hingerichtet. „Musste er sterben?“ fragt die Zeitung Dziennik. Bei dem Versuch die Frage zu beantworten beruft sich die Zeitung auf einen Sicherheitsexperten. Dieser behauptet, dass die polnische Regierung bei ihren Anstrengungen den Ingenieur zu befreien, die wichtigen Kontakte in Afghanistan nicht genutzt habe. Hier sei zu viel auf der diplomatischen Ebene gelaufen, zu sehr hoffte die polnische Regierung auf eine ergiebige Zusammenarbeit mit den Pakistani. Doch der pakistanischen Regierung sei daran nicht so sehr gelegen, den entführten Polen zu retten. So die These des anonym bleibenden Sicherheitsexperten des polnischen Nachrichtendienstes.

Doch von den Pakistani hätte man auch nicht zu viel erwarten sollen, so die Stimme in der Diskussion des Kriegskorrespondenten der Gazeta Wyborcza Wojciech Jagielski. Pakistan sei tief in dem vom Afghanistan immer näher rückenden Krieg versunken. Außerdem stecke das Land in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. In so einer Situation sei es unmöglich, dass die Entscheidungsträger alles fallen lassen um einen entführten Ausländer zu retten. In der Zeitung wird auch die Tatsache erwähnt, dass Polen die einzigen Ausländer waren, die keine Angst hatten, in dem gefährlichen Gebiet zu arbeiten.

Pawel Reszka, Kriegskorrespondent der Zeitung Dziennik ruft nun zur genauen Analyse des tragischen Vorfalls auf. „Man müsse nun Antwort auf Dutzend Fragen finden. Hat sich die polnische Regierung um Hilfe an ihre amerikanischen Verbündeten gewendet? Waren die Polen bereit das geforderte Lösegeld zu zahlen? Wurde eine Befreiungsaktion vorbereitet? All das sei wichtig für die Zukunft – wenn Polen immer größere internationale Ambitionen zeigt, so muss der Staat auf solche Situationen gut vorbereitet sein.“

 

Rzeczpospolita/Dziennik: Polen wieder günstig

Die Schwächung der polnischen Währung hat zur Folge, dass Polen nun wieder zum Einkaufsland für viele Ausländer wurde. Die Läden in den Grenzregionen zu Deutschland und der Slowakei erleben einen wahren Kundenboom, schreibt die Zeitung Rzeczpospolita.  Noch vor einigen Jahren war die Slowakei das Billig- Einkaufsland für die Polen. Seitdem jedoch die südlichen Nachbarn den Euro haben, wurden für die Slowaken alle Waren in Polen vom Preis her sehr attraktiv. Am besten verkauft sich Nahrung. Profite tragen auch die grenznahen Märkte. Das gute Wetter und die bald im Land Brandenburg beginnende Winterferien lassen die Basarverkäufer auf gute deutsch – polnische Geschäfte hoffen. Und wie läuft der Handel bei den weit von der Grenze entfernten Verkäufer? Via Internet, schreibt die Zeitung Dziennik. Autoteile und Kunstwerke werden hauptsächlich im World Wide Web verkauft. Am meisten sind an diesen Waren die Engländer, Italiener und Deutsche interessiert.

 

Zycie Warszawy: Kinderschänder werden in Polen behandelt

Kinderschänder sollen künftig auch in Polen medizinisch behandelt werden. In Warschau, an dem Institut der Psychiatrie und Neurologie, entsteht ein Behandlungszentrum für Personen mit Sexualstörungen, meldet die Zeitung Zycie Warszawy. Die ersten Patienten werden Pädophile sein, die sich einer psychiatrischen Beobachtung und Untersuchungen unterziehen werden müssen. Je nachdem was die Ärzte feststellen, werden sie entweder in Gefängnissen landen, oder es werden Versuche der Heilung unternommen. Chef des Zentrums soll der wohl bekannteste polnische Sexexperte Professor Zbigniew Lew Starowicz werden.

 

md