• 25.02.2009

DZIENNIK: Hilfe für Auschwitz-Museum

Die Museumsgebäude im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befinden sich im schwachen Zustand. Jährlich braucht man ca. 5 Millionen Euro für die Konservierungsarbeiten, berichtet die Tageszeitung Dziennik (Unia pomoże Auschwitz?). Die polnische Regierung ist nicht im Stande, diese Summe allein aufzubringen. Nun fordert Warschau die EU zur Zusammenarbeit beim erhalt des Museums auf. Die Betreuer des Objektes weisen auf den internationalen Charakter des Museums hin. Jährlich besucht Auschwitz-Birkenau über eine Million Menschen. Über 400 Tausend kommen aus Polen. Den Rest bilden Engländer, Amerikaner, Deutsche sowie Italiener und Juden. Jede Nation trifft sich in dem Museum an verschiedenen Jahrestagen. Fast alle besuchen die Ruinen der ehemaligen Gaskammern und Krematorien – die wichtigsten und schrecklichsten Beweise von Gräueltaten der Nazis. Bald könnten diese Beweise zu Grunde gehen. In diesem Jahr konnte nur ein Teil einer Gaskammer konserviert werden. Besucher aus dem Ausland wunderten sich, wieso das Museum nicht aus internationalen Mitteln finanziert werde, sagt der Museumsführer Jaroslaw Mensfeld. Polen hofft, dass die EU der polnischen Regierung unter die Arme greifen wird. Auschwitz ist ein besonderer Ort in der europäischen Geschichte, lesen wir in Dziennik. Unter den 1,1 Millionen in Auschwitz ermordeten Menschen befanden sich Vertreter fast jeder europäischen Nation. Der polnische Premierminister Tusk und Außenminister Sikorski haben entsprechende Gespräche mit ausländischen Politikern bereits aufgenommen. Deutschland und Tschechien hätten sofort finanzielle Hilfe zugesagt, sagte Minister Sikorski. 

In einem kurzen Gespräch mit der Tageszeitung Dzienik sagt der Publizist und ehemaliger Chef von Radio Free Europe, Zdzislaw Najder, der Moment für die Regierungsaktion sei nicht gerade der günstigste. Die Welt kämpfe mit der Finanzkrise. Andererseits dürfe Polen erwarten, dass auch andere Länder sich für den Erhalt des europäischern Erbes mitverantwortlich fühlen werden.

 

WPROST: Gott hilft dir!

Glauben Sie an Gott? Wenn ja, werden Sie die nächsten Monate relativ ruhig erleben können. Gläubige Menschen überdauern Krisensituationen besser, als Gottesleugner, stellt die Wochenzeitschrift Wprost (Wierzysz w Boga, łatwiej pokonasz kryzys) fest. Ein Gebet kostet Nichts, gibt aber Ruhe und stärkt das Sicherheitsgefühl. Darüber hinaus bewährt sich das Gespräch mit Gott in allen stressigen Situationen besser, als eine teure Visite beim Psychoanalytiker und noch teurere Ratschläge eines Finanzberaters. Tomasz Ochinowski, Psychologe von der Warschauer Universität, meint, den großen Wert eines Glauben könne man in schwierigen Zeiten besonders gut erkennen. Psychologisch hilft der Glaube selbst die härtesten Situationen durchzustehen, da die Religion dem menschlichen Leben einen Sinn verleiht. Eine Person, die sich der sündhaften Natur des Menschen bewusst ist, wird weniger von jeglichen Krisen überrascht. Die meisten Religionen unterstreichen doch die Tatsache, dass die Menschheit nicht perfekt sei, der Fortschritt nicht ewig dauere und das ewige Glück auf Erden nur eine Utopie sei, so Ochimowski.

Dieser Meinung schließt sich auch Jerzy Surma von der Warschauer Handelsschule SGH an. Die Bindung an die Familienwerte und Tradition im Sinne der großen Religionen, lohne sich einfach, meint Surma. Je stärker sei die Familie, desto stabiler und schneller verlaufe die wirtschaftliche Entwicklung. Die weltweite Finanzkrise zeige, wie wichtig die ethische, sogar metaphysische Ausbildung des Managerkaders sei. Jahrelange Konjunktur habe viele Manager verdorben. Diese Manschen hatten alles. Jetzt, wenn viele große Firmen Pleite gehen, kehren viele Geschäftsleute in ihre luxuriösen, elegant angerichteten aber leeren Appartements zurück und wissen nicht, wie es weiter gehen solle. Anders sehe die Situation in traditionellen Familien aus. Dort wissen die Menschen, das die Krise, genauso wie die Zeiten der Konjunktur nur einen zeitlichen Charakter habe. Darüber hinaus stehen diese Ereignisse nicht in Zentrum ihres Leben, so Jerzy Surma in der Wochenzeitschrift Wprost.

 

kk