• 02.03.2009

Dziennik/GW: Gut für die EU, gut für Polen

Die Journalisten der Tageszeitung Dziennik widmen sich in der heutigen Ausgabe den Resultaten des EU-Gipfels, der am Sonntag in Brüssel stattgefunden hat. Mit Protektionismus lässt sich die Krise nicht abwenden, so das Fazit des Politikertreffens. Gegen die Pläne einiger Mitgliedsländer, die eigene Wirtschaft auf Kosten der neuen, ärmeren Mitgliedsstaaten, vor der Krise zu retten, äußerte sich unter anderen Premierminister Tusk. Vor mehr als einem Monat hatte der französische Präsident Nicolas Sarkozy die französischen Autobauer aufgerufen ihre Produktion außerhalb Frankreichs einzustellen, um die heimische Produktion zu sichern. In den folgenden Wochen startete der polnische Premier Tusk eine diplomatische Kampagne gegen die Vorhaben des französischen Präsidenten. Dabei konnte der polnische Regierungschef allem voran auf die Unterstützung Deutschlands bauen, erinnert an die Geschehnisse Dziennik.

Premier Tusk betonte, dass sich die Krise nicht mit Protektionismus abwenden lasse. Außerdem stünden die Pläne, europäische Wertpapiere in Umlauf zu bringen nicht mehr zur Debatte, freute sich Premier Tusk. Cezary Michalski, Publizist der Zeitung Dziennik schreibt in seinem Kommentar, dass Polen als Beschützer der europäischen Werte aufgetreten sei. Polen habe während des Gipfels eine entscheidende Rolle gespielt und Europa vor der Selbstzerstörung bewahrt. Die neuen Mitgliedsländer haben sich gemeinsam für die Öffnung der europäischen Märkte und Solidarität ausgesprochen. „Der Brüsseler Gipfel am Sonntag endete so, wie Polen sich das gewünscht hatte“, schreibt wiederum über das Treffen der EU – Politiker Konrad Niklewicz, Publizist der Gazeta Wyborcza. Es seien zwar keine Entscheidungen gefallen, doch es sei viel Wichtiges deklariert worden. Das Relevanteste sei natürlich der Verzicht auf Protektionismus innerhalb der EU. Kein Staat solle zu dieser Methode als Mittel gegen die Wirtschaftskrise greifen – darüber waren sich letztendlich die Spitzenpolitiker einig. Doch die wichtigsten Worte sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, schreibt Gazeta Wyborcza. Nachdem sie den ungarischen Vorschlag, der Region Mittel – Ost Europa 190 Milliarden Euro Finanzmittel zu sichern, kritisierte, machte sie klar – die neuen EU – Länder dürfen nicht alle gleich behandelt werden.

Die wirtschaftliche Situation Ungarns sei schon besonders schlimm, was jedoch das Land nicht berechtigt finanzielle Hilfe für die ganze mittelosteuropäische Region zu fordern. „Heilige Worte“ sagt über die Aussage der deutschen Kanzlerin Konrad Niklewicz. Es sei endlich Zeit, Unterschiede in der Betrachtung der neuen Mitgliedsländern zu machen. Denn die wirtschaftliche Lage Polens und zum Beispiel der Baltischen Staaten sei ganz verschieden. Die Weltbank stellt nur Polen eine Wachstumsprognose von zwei Prozent auf. Nicht alle gleich zu behandeln sei die richtige Denkweise. Die Vernunft in der EU kehrt wieder zurück, endet seinen Kommentar Konrad Niklewicz.

 

md