• 25.03.2009

Dziennik: Banken fordern mehr für bereits vergebene Kredite

Bis zu 80 Tausend Polen werden wahrscheinlich ihre Kredite neu verhandeln müssen. Die Banken haben ein neues Angebot für ihre alten Kunden vorbereitet, welches nicht abgelehnt werden darf, alarmiert auf der Titelseite das Blatt Dziennik. Ein Szenario, das die verschuldeten Polen, in Anbetracht der globalen Finanzkrise, befürchtet haben. Das Kreditinstitut Polbank hat bereits ihren Kunden ein neues Angebot dargestellt, die Bank PKO BP betrachtet nun sehr präzise die Rückzahlungen der Kreditraten eines jeden Kunden. Was beinhalten die modifizierten Kreditverträge? Unter anderem frühere Termine der Darlehenrückzahlungen, eine Erhöhung der Marge, eine zusätzliche Sicherung in Form einer anderen Immobilie, sowie einen Umtausch der Kreditwährung vom Schweizer Franken in den polnischen Zloty. Für die Kunden bedeutet vor allem der letzte Punkt, aufgrund des Wechselkurses, eine Verteuerung ihres Kredites. Dies hat zur Folge, dass die Kunden ihrer Bank inzwischen mehr Geld schulden als ihre Immobilie wert ist. Wie sind die finanziellen Schritte zu interpretieren? Offensichtlich hätten die Kreditinstitute die derzeitige unsichere Finanzsituation als langfristig eingestuft, sagt der Finanzexperte Michal Macierzynski. Und äußert sich weiterhin kritisch über die Maßnahmen mancher polnischen Banken: „Mit der Erhöhung der Margen verschieben einfach die Kreditinstitute ihre steigenden Kosten auf ihre Kundschaft. Daher sollten die Kunden solche neue Vertragsbedingungen ablehnen.“ Seine Skepsis gegenüber den Versuchen mancher Banken, die Verträge neu zu verhandeln, bringt ebenfalls Cezary Bielakowski, stellvertretender Chefredakteur der Zeitung Dziennik zum Ausdruck. „Der wahre Grund, warum die Banken die Vertragsbedingungen neu regeln wollen, ist einfach ihre Habgier. Die Banken nutzen das Argument der schlechten Lage um höhere Margen zu erzwingen. Wenn den Banken tatsächlich Finanzmittel fehlen, dann sollten sie anderswo nach Reserven suchen.“ meint Cezary Bielakowski.

 

Rzeczpospolita: Kein Vertrauen für die Banken


In Anbetracht der erwähnten Meldungen der Zeitung Dziennik überraschen kaum die schlechten Umfrageergebnisse zur Frage des Vertrauens, die die polnischen Konsumenten den Banken schenken. Das Blatt Rzeczpospolita präsentiert enttäuschende Daten – nur 3 Prozent der Bürger vertraut den Banken in Polen. Interessant ist auch noch die Tatsache, dass die polnischen Bürger am meisten den heimischen Banken, mit so genannten alten Traditionen vertrauen. Am meisten beliebt ist die zum Teil noch die vom Staat kontrollierte PKO BP Bank, die überraschenderweise als eine der ersten die Verschärfung der Vertragsbedingungen für die verschuldeten Kunden erwäge.

 

Polityka: Internet - Geburtstag feiern auch die Polen


Das Internet feiert seinen 40sten Geburtstag. Aus diesem Grund widmet sich die Wochenzeitschrift „Polityka” auf mehreren Seiten der virtuellen Welt in Polen. Eine Studie des Umfrageinstituts CBOS hat ergeben, dass 53 Prozent der Polen und 45 Prozent der Polinnen das Internet mindestens einmal in der Woche nutzen. Aber die Hälfte der Polen macht immer noch keinen Gebrauch vom World Wide Web. Entscheidend wie oft und ob man überhaupt das, wie man es in der Umgangssprache nennt „Netz“ nutzt ist oft das Alter. Während 89 Prozent der 18 bis 24 jährigen online gehen, sind es in der Altersgruppe der über 65 jährigen lediglich 6 Prozent. Die Studie stellt allerdings fest, dass dort der Anstieg im Vergleich zu den restlichen Altersgruppen in den letzten Jahren am größten war. Auch wenn das Internet mittlerweile nicht mehr weg zu denken ist und sich immer mehr Menschen auf Foren austauschen, sind noch nicht alle auf den Zug aufgesprungen. Vor allem politische Parteien haben Nachholbedarf. Kaum eine Partei offeriert Foren und Diskussionsplattformen.

 

md/mr